Der kombinierte Wettkampf aus Schwimmen, Rad fahren und Laufen wird immer beliebter. 748 Starter sorgen für Rekordbeteiligung.

Norderstedt. Als Cia Muriel Poppitz nach dem Aufstehen aus dem Fenster blickte, war ihr nicht besonders wohl zumute. Die sieben Jahre alte Henstedt-Ulzburgerin musste wenige Stunden später, um 8 Uhr, bei gerade einmal zwölf Grad Lufttemperatur und Regenschauern ins kühle Nass des Arriba-Außenbeckens hüpfen und die erste Teilstrecke des 3. TriBühne-Triathlons, das Schwimmen, absolvieren. Erst in den vergangenen sechs Wochen hat das Nachwuchstalent das Kraulschwimmen bei Trainer Stefan Schröter erlernt und mag eigentlich am liebsten Radfahren. Als jüngste Teilnehmerin im Feld der Schülerinnen C belegte Cia einen hervorragenden fünften Platz. "Sie ist ein absolutes Energiebündel", sagt Schröter beeindruckt.

Während die jüngsten der 748 Starter 100 Meter Schwimmen, 2500 Meter Radfahren und 400 Meter laufen mussten, wagten sich 96 Starterinnen und Starter sogar auf die Olympische Distanz (1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Die meisten Teilnehmer absolvierten aber den Sprint- oder Volkstriathlon im Einzel oder als Staffel.

Ein Team bildeten auch Henrik Niedieck, sein Bruder Olav und dessen Sohn Mika. Das Trio wollte unbedingt vor der befreundeten Familie Grube ins Ziel kommen. Um seine Ambitionen zu unterstreichen, hatte sich der 35-jährige Henrik Niedieck aus Spaß "Wer ist Grube?" mit einem Edding-Stift auf den Rücken gemalt. Am Ende gewannen aber doch Miriam, Carsten und Claudia Grube. Platz zwei bei den Familien belegten die Kaltenkirchener Annika Jackisch, Stefan Peters und Reinhard Jackisch. Das Team Niedieck landete auf Rang drei. Spaß war aber für die meisten sowieso der Hauptgrund, mitzumachen. Einmal als Team gemeinsam ins Ziel laufen und anschließend das begehrte - in diesem Jahr lilafarbene - Finisher-T-Shirt in Empfang nehmen, war der Antrieb für den Großteil der Hobby- und Freizeittriathleten. Auch an der Strecke verfolgten viele Freunde und Bekannte die Wettbewerbe, Spaziergänger feuerten die Athleten begeistert an.

Organisatorin Dagmar Buschbeck freute sich über den enormen Teilnehmerzuspruch. Der Zeitplan wurde allerdings in diesem Jahr schon reichlich strapaziert. Zwischen dem ersten und dem letzten Start lagen beim dritten TriBühne-Triathlon immerhin schon sieben Stunden. "Wir hätten noch viel mehr Meldungen annehmen können, aber wir stoßen mittlerweile an unserer Kapazitätsgrenze", sagte Dagmar Buschbeck. Während auf der Schleswig-Holstein-Straße und auf der Laufstrecke rund ums Arriba genug Platz ist, können im Schwimmbecken nur 48 Starter pro Durchgang ins Rennen gehen. "Wir sind unheimlich dankbar, dass das Arriba sein Außenbecken für den Wettkampf fast einen ganzen Tag lang gesperrt hat", so Dagmar Buschbeck. Im kommenden Jahr wollen die Verantwortlichen aber möglichst in den zukünftigen Stadtparksee ausweichen.

Den beiden Siegern auf der Olympischen Distanz, André Stübs (34, Niendorf) und Manuela Dierkes (31, Langenhorn), kann das relativ egal sein. Die beiden Leistungssportler sind Gedränge im Schwimmbad gewohnt, schwimmen aber auch gerne im offenen Gewässer. Beide waren schon beim bekanntesten Triathlonwettbewerb der Welt, dem Ironman auf Hawaii, am Start. "Es hat Spaß gemacht hier zu starten. Vor allem die Radstrecke war cool. Ich komme gerne im nächsten Jahr wieder", sagte André Stübs. Die schnellste Staffel war wie schon im vergangenen Jahr das Team der SG Wasserratten mit Lennart Grube, Malte Buschbeck und Mats Dahmen. Im Volkstriathlon waren Sven Teegen und Tanja Neumann nicht zu schlagen.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten 56 Helfer der DLRG Norderstedt und 120 der SG Wasserratten. Einziger größerer Zwischenfall war der Sturz einer Schülerin am Morgen am Beckenrand. Sie bestritt den Triathlon dennoch bis zum Ende und kam schließlich mit einer Beckenprellung davon.