“Es ist schön, dass ich meinen Geburtstag zu Hause feiern kann“, sagt Florentyna Parker. Zuhause ist für die weltweit spielende Profi-Golferin immer noch das elterliche Haus in Kisdorferwohld nahe der Golfanlage Gut Waldhof.

Kisdorferwohld. - Dort lernte sie die ersten Schwünge bei ihrem als Clubtrainer arbeitenden Vater Tim. Der koordiniert immer noch die sportliche Entwicklung seiner Tochter, hat aber inzwischen ein lukratives Angebot des GC St. Dionys bei Lüneburg angenommen.

Eine Party wird es aber nicht geben, wenn die noch 19-Jährige am Sonnabend in die dritte Lebensdekade einsteigt. Bereits am Montag reist Florentyna zum nächsten Turnier nach Irland. Deshalb findet die Feier im Familienkreis statt.

Auch daheim ist der Tagesablauf vom Sport geprägt. Das tägliche Training umfasst nicht nur Schläge auf dem Platz und der Driving-Range, sondern auch ein intensives Fitnessprogramm. Als Jugendliche und Amateurspielerin gehörte Florentyna zu Europas besten Spielerinnen. Inzwischen hat sie auch auf der Profitour Fuß gefasst.

"Es ist schon ein Unterschied, wenn man auf der Tour um Geld spielt", sagt die vielseitig interessierte Sportlerin, die als Kind auch im Tennis und Tischtennis zu regionalen Meisterehren kam. "Als Neuling kennt man nur wenige Spielerinnen. Die Turniere sind viel größer, es ist rund um den Sport viel mehr Trubel mit Zuschauern und Sponsoren."

Doch die Linkshänderin hat sich schnell umgestellt. Schon bei ihren ersten Wettkämpfen im Februar im fernen Australien schaffte sie den Cut und zog in die Endrunde ein. Bei ihrem sechsten Turnier, den Portugal Ladies Open, in Rio Maior im Golden Eagle Residence & Golf Club steigerte sie sich von Runde zu Runde und belegte am Ende einen fantastischen geteilten fünften Rang - nur zwei Schläge hinter der schwedischen Siegerin Johanna Westerberg (213).

Das Topresultat der jungen Golferin wurde mit 5800 Euro Preisgeld belohnt. Die Finanzspritze kann das junge Talent gut gebrauchen, auch wenn ihre Sponsoren, die Haspa und Golf Lounge Florentyna Parker, ihr die größten Sorgen für die aufwendigen Reisen abnehmen.

Den Erfolg unter Portugals Sonne hatte die für England startende, aber in Deutschland aufgewachsene Sportlerin nicht erwartet. "Bei den Proberunden klappte nichts", so Parker, die sich dann aber kontinuierlich steigerte. In Runde drei, die sie mit zwei unter Par beendete, gelang ihr am 15. Loch sogar ein "Eagle" - zwei Schläge weniger als die Vorgabe.