Die 15-Jährige aus Mözen wurde für das Olympische Fes tival der europäischen Jugend in Finnland nominiert.

Mözen. Über Langeweile in den Sommerferien wird sich Isabell Teegen in diesem Jahr nicht beklagen können. Im Gegenteil: Die schulfreie Zeit ist momentan sogar doppelt belegt. "Ich bin zwei Wochen auf der Junior-Akademie in St. Peter-Ording. Das ist schon alles gebucht", sagt die Gymnasiastin mit dem Notendurchschnitt 1,0. Das Projekt, das die "Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind" in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Frauen sowie der Behörde für Schule und Berufsbildung organisiert, findet im Nordsee-Internat statt.

Nun ist ein weiterer Termin hinzugekommen. Nach ihrem couragierten Auftritt bei der Ju gend-Gala in Schweinfurt, wo sich die Mittelstreckenläuferin im 800-Meter-Lauf der B-Jugendlichen in 2:08,94 Minuten gegen die gesamte deutsche Konkurrenz durchsetzte, nominierte der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) das Nachwuchstalent des SC Rönnau 74 für die vom 20. bis 26. Juli stattfindenden EYOF-Spiele. Das Olympische Festival der europäischen Jugend wird im finnischen Tampere ausgetragen.

Lernen oder laufen? Isabell hat sich entschieden: "Nach Finnland fahre ich auf jeden Fall", sagt Isabell Teegen. Fast hätte es sogar für eine Teilnahme an den U-18-Weltmeisterschaften in Brixen/Italien im Juli gereicht. Doch der DLV fördert nur 30 Starter, die junge Mittelstrecklerin wurde trotz Empfehlung der Jugend-Bundestrainer nicht berücksichtigt. Isabell bleibt bescheiden: "Ich freue mich, dass ich nach Finnland fahren kann. Mit der WM habe ich es nicht so eilig." Die Mözenerin ist von ihrer rasanten, sportlichen Entwicklung selbst überrascht. "Im Winter dachte ich, dass ich nie eine Zeit unter 2:10 Minuten laufen würde, und nun bin ich schon bei 2:08."

Großen Anteil am Erfolg hat Isabells Trainer Sören Kuhn, der ihr Talent erkannt hat und die junge Sportlerin, die erst seit einem Jahr leistungssportlich Leichtathletik betreibt und vorher beim SV Todesfelde erfolgreich Jugendhandball spielte, behutsam aufbaut. "Manchmal muss ich sie sogar bremsen, weil sie im Training noch mehr machen will", sagt Kuhn."

Die Teilnahme an den EYOF-Spielen ist Isabell Teegens erster, internationaler Auftritt. Berechtigte Hoffnungen auf eine vordere Platzierung darf sich die Ausnahmesportlerin aber auch für die anstehenden Deutschen Jugendmeisterschaften im August in Rhede machen. Der nationalen Konkurrenz hat sie ja bereits die Hacken gezeigt. Bevor der nächste 800-Meter-Wettkampf ansteht, startet die 15-Jährige an diesem Wochenende bei den Landesmeisterschaften in Büdelsdorf über 200 und 400 Meter.