Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Hätten sich die Turniertänzer Thorsten Strauß und Sabine Jacob an die Parole des russischen Revolutionärs Lenin gehalten, wäre ihnen bei den Polish Open Championships in Olsztyn eine herbe Enttäuschung erspart geblieben.

Norderstedt -

Zunächst war für das Senioren-I-S-Paar der TSG Creativ Norderstedt noch alles nach Wunsch verlaufen. Strauß/Jacob, die in der deutschen Rangliste Platz zwei hinter Jörg und Ute Hillenbrand (TC Blau-Orange Wiesbaden) belegen, hatten ihren ersten Sieg bei einem internationalen IDSF-Turnier gefeiert und dabei Tiit und Ene Hindpere (Vardja Tallinn) sowie Michael und Angelika Gross (Rotweiss Oehringen) auf die Plätze zwei und drei verwiesen.

Die Endrunde wurde geschlossen gewertet. Das bedeutet: Die sechs Paare mussten den Langsamen Walzer, den Tango, den Wiener Walzer, den Slow-Foxtrott und den abschließenden Quickstep ohne längere Erholungspausen präsentieren - erst dann wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Sabine Jacob: "Das ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber uns kommt dieser Modus durchaus entgegen. Wir sind konditionell gut drauf, pow ern dann einfach noch mehr rein als sonst."

Und dies auch noch mit der gebotenen Eleganz und Ausstrahlung. Das polnische Publikum überschüttete die Norderstedter mit Beifall, der Turnierveranstalter überreichte Parfum, Medaillen und ein Kuvert mit dem Preisgeld - doch einige Stunden später erlebten die Gewinner eine böse Überraschung.

"Da es keinen guten Eindruck macht, wenn man noch auf der Fläche die Scheine nachzählt, haben wir den Umschlag erst im Hotel geöffnet. Das war leider ein Fehler", sagte Sabine Jacob. Denn statt der für den ersten Platz ausgeschriebenen 300 Euro steckten lediglich 100 Euro im Umschlag. Jacob: "Dabei hätten wir das fehlende Geld so gut gebrauchen können, um die Kosten für Anreise und Übernachtung zu decken..." (fb)