Nach Jahren des Dahindümpelns in der Bezirksliga Hamburg haben die Fußballverantwortlichen des Glashütter SV ihren Club zum Ende dieser Saison in unruhiges Fahrwasser manövriert.

Norderstedt

Dem sportlichen Niedergang, der im Abstieg des ersten Herrenteams in die Kreisliga Hamburg gipfelte, folgte die Entlassung von Trainer Hardi Prange.

Als sich dessen Team in alle Winde zerstreute, schien es nur eine Lösung zu geben: Die zweite Mannschaft, die sich als Kreisliga-Vizemeister für die Bezirksliga-Relegation gegen den TuS Wentorf, Blau-Weiß Ellas und den TSV Holm qualifiziert hatte, wird zum ersten Team. Die dritte Mannschaft, die an diesem Wochenende um die Hamburger Meisterschaft im Untere-Herren-Bereich kämpft, verteidigt den Kreisliga-Platz des Bezirksliga-Absteigers in der kommenden Spielzeit und wird in der Serie 2010/2011 von der jetzigen A-Jugend abgelöst.

So weit die Theorie. Denn die Spieler des jetzigen zweiten Teams tragen das Konzept von Fußball-Obmann Thomas Scheer nicht mit. In einer Sitzung des Mannschaftsrats wurde Trainer Mike Schwoche das Misstrauen ausgesprochen.

"Wir hatten uns intern darauf verständigt, dass wir mit dem jetzigen Kader in die Bezirksliga aufsteigen wollen", sagte Schwoche, "um einige abwanderungswillige Spieler der ,Ersten' im Verein zu halten, haben einige meiner Kicker nun aber ihre Meinung geändert."

Tobias und Timo Wismann, Björn und Jan Schuhmann, Stefan Pieper und Keeper Sven Beier, die bereits ein Probetraining beim Duvenstedter SV absolviert hatten, sollen demzufolge den Kern eines bezirksligatauglichen Kaders bilden.

Mike Schwoche steht dann allerdings nicht mehr als Trainer zur Verfügung. Der 47-Jährige kündigte wegen fehlenden Vertrauens zunächst seinen sofortigen Rücktritt an, konnte aber von Thomas Scheer überredet werden, noch bis zum letzten Relegationsspiel am 2. Juni im Amt zu bleiben.

"Mike hat sich zu unserem Glück umstimmen lassen. Sein sofortiger Rücktritt wäre ein großes Handicap für die Aufstiegsspiele gewesen", so Scheer.

Verhandlungen des Glashütter SV mit einem Trainerduo, das Schwoche beerben wird, laufen bereits und sollen noch während der Aufstiegsrunde abgeschlossen werden.