Der Regionalliga-Meister will das Abenteuer “2. Liga“ wagen, wenn er mindestens Zweiter wird.

Norderstedt

Vor rund sechs Wochen haben die Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt mit der Regionalliga-Meisterschaft ihren größten Erfolg seit zwölf Jahren errungen. Doch von Sommerpause war seitdem für die Truppe von Coach Ulli Lampe keine Spur. Es wurde mit Volldampf weitertrainiert. Es gab ein Testspiel gegen die eigenen Senioren, die sich auf ihre Deutsche Meisterschaft zu Pfingsten vorbereiten. So viel Engagement hat seinen Grund: Ab heute wollen die VCN-Männer den Sprung ins "Abenteuer 2. Liga" wagen.

Um 18 Uhr eröffnen die Norderstedter in der Sporthalle im brandenburgischen Gransee gegen den Nordost-Champion Lindower SV die Aufstiegsrunde der vier Regionalliga-Meister. Morgen kommt es ab 16 Uhr zum Duell mit Nordwest-Meister SVG Lüneburg, bevor es am Sonntag um 12 Uhr gegen den ungeschlagene West-Sieger TSV Bayer Leverkusen geht. Nur die besten zwei Teams schaffen den Sprung in die 2. Bundesliga Nord.

"Gut, dass wir als erstes gegen Lindow spielen", sagt Ulli Lampe, "die sind wohl das zweitstärkste Team. Wenn wir da bestehen, dann haben wir eine reelle Chance." Gerüchten, dass Bayer Leverkusen ohne seine Beachvolleyballer geschwächt anreist, misst Lampe keine Bedeutung bei.

Für einen Überraschungserfolg des VCN spricht die entspannte Stimmung im Kader. "Dies ist unser absolutes Saison-Bonbon. Wir werden wohl vor rund 600 lautstarken Fans spielen und wollen diese Atmosphäre genießen", sagt Lampe. Der blickt entspannt auch einem möglichen Erfolg entgegen. "Wir haben die Finanzen für den Aufstieg geklärt. Die 7000 Euro, die wir bis August an die Liga zahlen müssen, sind bereits gesichert."

Ein Feld weiter in der unterteilten Moorbekhalle herrscht ebenfalls Betrieb. Dort hat VCN-Trainer Thomas Schmidt, dessen Zweitligafrauen nach Platz sieben in der abgelaufenen Saison jetzt wieder das Mannschaftstraining aufnehmen, seine zwei jüngsten Schützlinge gar nicht erst in die Pause gehen lassen. Die Schwestern Jana (18) und Laura (15) Eickhof bekommen durch den Trainerfuchs in einigen Extra-Einheiten "Feinschliff" verpasst. Mit Videokamera und Laptop ermöglicht Schmidt den Außenangreiferinnen das Studium ihrer Bewegungsabläufe bei Schlag und Sprung. Und davon gibt es viele. "Der Coach lässt uns sehr viele Wiederholungen machen und ich registriere, wie sich einige Techniken bei mir verbessern", sagt die 1,88 Meter lange Jana, die auf regelmäßige Spielanteile hofft.

Zumindest auf sporadische Einsätze spekuliert auch Laura Eickhof. "Meine Annahme muss besser werden, ich arbeite dran und das Training bringt Spaß", sagt das Mannschafts-"Küken", "es hilft mir, dass ich vom Team sehr gut aufgenommen wurde."

Wie schlagkräftig diese Mannschaft aber zu Saisonbeginn sein wird, das steht für Thomas Schmidt noch in den Sternen. "Ich führe Gespräche, aber feste Zusagen on Neuzugängen habe ich noch keine", sagt der Coach, "Beim Volleyball kann es sich bis August hinziehen, ehe sich Spielerinnen entscheiden."