1200 Zuschauer strömen zum 11. Traditions-Gespannfahren auf Gut Pronstorf

Pronstorf. Zwar war wechselhaftes Wetter vorhergesagt, aber die Teilnehmer am 11. Traditions-Gespannfahren auf Gut Pronstorf ließen sich nicht beirren. Das war auch gut so, denn Sonnenschein und klarer Himmel sorgten auf dem idyllisch gelegenen Gut im Nordosten des Kreises Segeberg für ideale Rahmenbedingungen.

Noch beeindruckender war indes das, was die 1200 Zuschauer zu sehen bekamen. Turnierleiter Pieter Egelhof stellte vor der malerischen Kulisse des Herrenhauses jedes einzelne der 15 Gespanne vor. Die historischen Kutschen absolvierten anschließend eine Geländefahrt durch die angrenzenden Wälder und Ländereien. Im zweiten Teil der Veranstaltung stand das Hindernisfahren auf dem Gut Pronstorf an.

Den Anfang machten aber nicht etwa die Pferde, sondern das Ziegengespann von Anna Gräfin zu Rantzau. Fahrer Hardy Marienfeld hatte in den vergangenen Wochen fleißig mit seinen Thüringer-Wald-Ziegen geübt. Was ungewöhnlich erscheint, war früher normal. Ziegengespanne wurden häufig für Kinder genutzt.

Höhepunkte des Traditionsturniers waren neben zahlreichen Showeinlagen die Auftritte der Ein-, Zwei- und Vierspänner. Besonders beliebt beim Publikum war Jürgen Sandbrink. Mit seinem über 100 Jahre alten Landauer, einer Kutsche, die früher der Stadtwagen des Klavierherstellers Schimmel war, bekam Sandbrink fast zwei Drittel der abgegebenen 50 Jury-Stimmen. Er selber saß zusammen mit Roland Blume auf dem Kutschbock, in der Kutsche saßen Ingrid Blume und Klaus Bungenstock. Gezogen wurde das Quartett von den beiden stattlichen Friesen Onno, 9, und Jasper, 4.

Jürgen Sandbrink stammt aus Päse, dem einst schönsten Dorf Europas. Er freute sich nicht nur über seinen großen Vorsprung bei der Wahl zum Publikumsliebling, sondern auch über seinen Ehrenpreis und nahm die Übernachtung im Hotel Pronstorfer Torhaus sofort in Anspruch. "Wir waren zwar eigentlich mit dem Wohnmobil da, hatten aber nichts dagegen, im Hotel zu schlafen", sagte Sandbrink schmunzelnd.

Die ersten Plätze in der kombinierten Prüfung belegten Antje Johannsen (Risum-Lindholm, Einspänner), Walter Heise (Hermannsburg, Zweispänner) und Friedrich A. Kruse aus Brunsbüttel bei den Vierspännern.