Caja Stölting qualifiziert sich für die Endrunde der Mini-Meisterschaften. Die Neunjährige ist das vierte Tischtennistalent des Kaltenkirchener TS.

Norderstedt. Maite Stölting ist die Anspannung deutlich anzumerken. Ihre Tochter Caja hat im Wettbewerb der Mädchen bis zehn Jahre gerade den zweiten Satz im Finale des Landesentscheids der Deutschen Tischtennis-Mini-Meisterschaften gewonnen. "Nur noch ein Satz. Puh, ist das aufregend", sagt die stolze Mutter und zieht es vor, die entscheidenden Ballwechsel im Stehen zu verfolgen.

Selbstbewusst schmettert das Nachwuchstalent der Kaltenkirchener Turnerschaft die Bälle über das Netz, ihre Kontrahentin Laura Schüler vom SV Friedrichsgabe ist des Öfteren chancenlos ist. Einzige Gefühlsregung bei Caja ist die geballte Faust nach schön herausgespielten Punkten. Unter den Augen der mitfiebernden Verwandtschaft bleibt die Neunjährige ansonsten ganz cool.

Laura Schüler muss nach drei Durchgängen der klar besseren Gegnerin zum verdienten Sieg gratulieren. Caja Stölting setzt sich in drei Sätzen durch und bleibt damit im gesamten Turnier ohne Satzverlust. Sie darf nun - wie auch Jungen-Sieger Konrad Petersen (Schülp-Hemme) - am Bundesfinale der Minis teilnehmen. Das findet vom 15. bis 17. Juni ausgerechnet in Kaltenkirchen, dem Wohnort von Caja Stölting, statt.

Die Grundschülerin ist darüber nicht allzu traurig. "Naja, ich hätte auch gerne eine Reise in eine andere Stadt gemacht, Aber so können wenigstens auch Oma, Opa, meine Freunde und meine Klassenkameraden zugucken. Das finde ich toll", sagt Caja.

Tatkräftige Unterstützung aus dem Familienkreis ist dem jungen Talent auf jeden Fall sicher. Die Tischtennisbegeisterung hat bei den Stöltings schließlich Tradition. Opa Gert ist schon lange aktiv. Und Cajas Vater Detlef hat nach einer längeren Pause den Schläger wieder in die Hand genommen und schmettert seit drei Jahren bei der Kaltenkirchener Turnerschaft.

Bei seiner Rückkehr zum Tischtennissport hatte Detlef Stölting zunächst Sohn Robin im Schlepptau. "Und da wollte ich dann auch spielen", erinnert sich Caja Stölting. Ihre ersten Versuche machte die Drittklässlerin in die Kindergruppe der KT bei Ina Molatta. "Außerdem haben wir zu Hause eine Platte in der Garage stehen. Da üben wir manchmal."

Caja Stölting schaffte schon bald den Sprung in die Leistungsgruppe. Dort trainiert sie mittlerweile dreimal pro Woche. Unter der Regie von Kerstin Behrens, Victoria Lauenroth und Angela Engel erlernte sie die Schlagtechniken und die Präzision, die sie nun bis ins Bundesfinale der besten Minis in Deutschland brachten - Caja ist nach Sven Gloger (2007), Antonia Karsten (2008) und Chiara Steenbuck (2011) schon das vierte KT-Talent, das sich für die Endrunde der Mini-Meisterschaften qualifiziert hat.

Beim Landesfinale in Friedrichsgabe war die junge Kaltenkirchenerin aber nicht die einzige erfolgreiche Spielerin aus dem Kreis Segeberg. Ausrichter SV Friedrichsgabe schickte vier Kinder in die Endrunde. Neben Laura Schüler, 8, überzeugten drei weitere SVF-Talente: Sofiya Slyusarenko wurde bei den elf und zwölf Jahre alten Mädchen Zweite, Rebecca Nissen und Sören Feldten teilten sich den dritten Platz. Landestrainer Mirsad Fazlic stellte Anna Schüler und Victoria Stauber (beide 8) zudem eine Einladung zu einem Perspektivlehrgang in Aussicht.

64 Mädchen und Jungen waren beim Landesentscheid in Friedrichsgabe dabei. Der SVF, der seit vielen Jahren erfolgreich Talentförderung betreibt und regelmäßig Orts- und Bezirksentscheide der Mini-Meisterschaften ausrichtet, hatte erstmals das Landesfinale organisiert. "Unsere neue Sporthalle mit der dazugehörigen Tribüne ist dafür optimal", sagte Jörg Albrecht, der Jugend- und Sportwart der Tischtennisabteilung, "alles hat reibungslos geklappt, auch dank der vielen Helfer."

Die Selbsthilfegruppe "Die Klingelknöpfe" stellte während der Veranstaltung ein Glücksrad auf, die Einnahmen wurden für an Neurofibromatose erkrankte Kinder gespendet.

Schon am Sonntag findet in der Halle Pestalozzistraße die nächste Tischtennisveranstaltung statt. Der SV Friedrichsgabe richtet das 2. schleswig-holsteinische Ranglistenturnier der B-Schülerinnen und B-Schüler aus.

Luca Marie Kabel und Miriam Ludwig (beide SVF) haben dann Heimvorteil. Mit dabei ist zudem die Landessiegerin der Minimeisterschaften des vergangenen Jahres, Chiara Steenbuck (Kaltenkirchener TS). Der Friedrichsgaber Samuel Albrecht hofft noch, als Ersatzmann ins Teilnehmerfeld zu rutschen. Beginn ist um 10 Uhr.