Letztes Saisonspiel: HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf unterliegen SV Grün-Weiß Schwerin zum Abschluss der Drittliga-Saison mit 27:29.

Henstedt-Ulzburg. "Unser letztes Saisonspiel. Heute geben wir noch mal richtig Gas." Mit diesem Versprechen an die eigenen Fans, das per Beamer auf eine Leinwand in der Sporthalle des Schulzentrums Maurepasstraße projiziert wurde, gingen die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf in das Drittliga-Match gegen den favorisierten Tabellenvierten SV Grün-Weiß Schwerin. Und die HFHUK hielten Wort - zumindest bis zur 39. Minute, in der sie durch den neunten Treffer der starken Sabrina Wrage mit 20:16 in Führung gingen.

Die Puste der Gastgeberinnen reicht nur bis zur 39. Minute

Dann aber war der Brennstoff aufgebraucht. Und je steiler die Leistungskurve der Gastgeberinnen abfiel, desto stärker drehten die Gäste auf. Schwerin spielte nun die bessere Kondition aus, lief einen Tempogegenstoß nach dem anderen auf das von Janine Becker gehütete Tor, ging in der 44. Minute erstmals in Führung und rettete am Ende einen 29:27 (13:16)-Erfolg ins Ziel.

"Angesichts der Tatsache, dass wir vier Siebenmeter sowie mehrere hochkarätige Möglichkeiten vergeben und lange gut gespielt haben, tut diese Niederlage doppelt weh", sagte Trainer Sönke Radetzky. Der 48-Jährige, der zum letzten Mal in einem Drittliga-Punktspiel als Coach an der Seitenlinie stand und sein Amt offiziell am 1. Juli an Volker Paul übergibt, bemängelte aber auch das Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. "Wir sind zu lieb zum Gewinnen. Es kann nicht sein, dass wir in einer so engen Partie nur eine Zeitstrafe wegen Fußspiels bekommen. Man muss die gegnerischen Angreiferinnen auch mal anfassen, um sich Respekt zu verschaffen."

Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf, die in der Serie 2012/2013 als SV Henstedt-Ulzburg in der 3. Liga Nord antreten werden, mit Lara Schlüter (Daumenverletzung) und Julia Steinberg (USA-Urlaub) gleich zwei Rückraumspielerinnen ersetzen mussten. Deshalb feierte die regionalligaerfahrene Anja Haupt in der Schlussphase der Begegnung ein kurioses Kurz-Comeback.

Haupt, die inzwischen für die fünfte Mannschaft der HFHUK in der Kreisoberliga aufläuft, bestritt mit dem Damen-40-Bezirksliga-Team des TSV Weddelbrook auswärts beim SV Henstedt-Ulzburg ihr erstes Tennis-Punkspiel überhaupt. Anschließend eilte sie im weißen Dress zum Handball, schlüpfte in das Trikot von Julia Müller und erzielte in der 55. Minute sogar noch den Treffer zum 25:27.

Am Wochenende spielen die HFHUK beim Final Four in Owschlag

Am kommenden Wochenende soll Anja Haupt erneut - und dann wohl zum endgültig letzten Mal - in der ersten Mannschaft aushelfen. Dann nämlich steht in Owschlag das Final Four des Handballverbandes Schleswig-Holstein auf dem Programm. Und neben Schlüter und Steinberg fällt zu allem Überfluss dann auch noch Urlauberin Laura Neu definitiv aus.

Die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf treffen am Sonnabend im Halbfinale des Pokalwettbewerbs auf den Oberliga-Fünften HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Den zweiten Endspielteilnehmer ermitteln Gastgeber und Titelverteidiger TSV Owschlag sowie Oberliga-Meister HSG Kropp-Tetenhusen. Am Sonntag spielen dann die beiden Verlierer den dritten Platz, die Gewinner den Cupsieger aus.

Sönke Radetzky ist über den Zeitpunkt des Turniers alles andere als glücklich. "Wer auch immer den Termin ausgesucht hat - ich hoffe, dass er oder sie diesen nie wieder bestimmen darf. Nach dem Ende der Punktrunde lechzen alle Spielerinnen doch geradezu nach Erholung. Es wäre sinnvoller, den Wettbewerb mitten in der Saison auszutragen."

Tore der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Tina Pejic (9), Sabrina Wrage (9/davon 4 Siebenmeter), Mirlinda Hani (4), Marleen Völzke, Ann-Kathrin Skubich, Franziska Petschke, Inga Schlegel, Anja Haupt (alle 1).