Handballer des SVHU müssen die Drittliga-Punktrunde ohne Tobias Skerka beenden

Henstedt-Ulzburg. Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg (46:10 Zähler) haben bei der SG Achim/Baden mit einem 37:32 (19:18) den erwarteten Pflichtsieg eingefahren und üben zwei Spieltage vor Ende der Punktrunde weiterhin Druck auf Tabellenführer HF Springe (47:9) aus. Ihre letzten beiden Spiele am Sonnabend zu Hause gegen Schlusslicht SV 63 Brandenburg West und das möglicherweise für den Titelkampf entscheidende Match beim TS Großburgwedel am 19. Mai müssen die SVHU-Männer ohne Trainer Tobias Skerka bestreiten.

Grund: Der abseits des Spielfeldes stets besonnen auftretende Coach geriet zwei Minuten vor dem Ende der Partie über eine umstrittene Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns Jürgen Aniol und Udo Boeken (Düsseldorf/Viersen) derart in Rage, dass ihm sein Verhalten als Schiedsrichterbeleidigung ausgelegt wurde.

Konsequenz: die Rote Karte. "Und damit auch eine Sperre für die letzten beiden Spiele", sagte Skerka, "dabei hatte ich mir nur mit beiden Händen an den Kopf gefasst, nachdem bei Julian Lauenroth eine korrekte Bewegung als Schrittfehler abgepfiffen worden war. Aber die Referees vertraten die Ansicht, dass ich ihnen mehrfach einen Vogel gezeigt hätte. Ich werde mir unser Heimmatch gegen Brandenburg West aus der VIP-Zone angucken müssen."

Der vermeintliche Selbstgänger wird zum emotionalen Fight

Dass die Partie spannender als erwartet verlief, lag auch darin begründet, dass der schon als sicherer Absteiger gehandelte Tabellenvorletzte nun wieder auf den Klassenerhalt hoffen darf. Da aus der Nord-Oberliga kein Team aufsteigen möchte, wird es für die Drittletzten aller 3. Ligen eine Relegation um den Klassenverbleib geben. "Die Achimer dürfen also noch hoffen und haben entsprechend gekämpft", sagte Tobias Skerka, "wir kamen anfangs mit der aggressiven 5:1-Abwehr unseres Gegners nicht gut zurecht und haben uns in der ersten Halbzeit nicht gut in der Defensive bewegt."

Erst in der zweiten Hälfte fand der SV Henstedt-Ulzburg besser ins Spiel. Mit Rasmus Gersch als Regisseur, generell mehr Biss in allen Mannschaftsteilen und Linkshänder Lasse Kohnagel als zehnfachem Torschützen setzten sich die Gäste nach 45 Minuten mit sechs Toren ab und ließen sich auch in der Schlussphase durch mehrere Strafzeiten nicht mehr aus dem Konzept bringen.

Spielverlauf: 2:2, 5:3, 7:7 (13.), 8:10, 10:10 (18.), 13:13, 15:17 (28.), 18:19 - 18:21, 21:24 (40.), 21:27, 24:28, 26:30 (51.), 29:34, 31:35 (59.), 32:37.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lasse Kohnagel (10), Tim-Philip Jurgeleit (10/davon 7 Siebenmeter), Tim Völzke (4), Florian Bitterlich und Rasmus Gersch (je 3), Jens Thöneböhn und Lars-Uwe Lang (je 2), Amen Gafsi, Julian Lauenroth und Jan Wrage (je 1).