Handball-Drittligist HF Henstedt-Ulzburg-Kisdorf kann zudem wohl weiterhin mit Stefka Agova und Tina Pejic planen

Henstedt-Ulzburg. Ob aus kurzer oder langer Distanz, ob gefühlvolle Heber oder Unterhandwürfe aus dem Rückraum: Torhüterin Miriam Hawen, 33, war beim 33:28-Sieg der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gegen den VfL Stade auch durch kühnste Variationen kaum zu bezwingen. Besonders in der Anfangsphase stärkte sie ihren Mitspielerinnen den Rücken.

Umso erleichterter ist Trainer Jens Molkow, dass er die Leistungsträgerin überzeugen konnte, dem Team auch in der Saison 2011/2012 zur Verfügung zu stehen. "Ich bin heilfroh über ihren Verbleib. Miriam wird zumindest so lange weiter aushelfen, bis Janine Becker wieder fit ist."

Dass Hawen ihr Können in dieser Serie bei den HFHUK überhaupt noch einmal beweisen konnte, lag an den Verletzungen der Stamm-Schlussfrauen Janine Becker und Christiane Sacher. Nachdem Sacher zu Beginn der Spielzeit mit einem Bänderriss im Knöchel ausfiel und sich Becker im Auswärtsspiel beim VfL Oldenburg einen Kreuzbandriss zuzog, wurde zunächst Torwarttrainerin Bettina von Gogolinski reaktiviert. Gleich im nächsten Match erlebte Hawen, die als Zuschauerin gekommen war, den nächsten Kreuzbandriss einer HFHUK-Torfrau und versprach spontan, zunächst bis zum Jahreswechsel auszuhelfen.

Durch die tolle Rückrunde und den großen Zusammenhalt im Team hat sie nach vierjähriger Handball-Pause nun aber wieder Blut geleckt. "Ihr hat es großen Spaß gemacht, und ihre Leistungen waren klasse", sagte Jens Molkow.

Wesentlichen Anteil an der mit 16:10 Punkten guten Bilanz der zweiten Halbserie hat auch Stefka Agova. Immerhin 44 Tore erzielte die Bulgarin, die erst unmittelbar nach der Winterpause verpflichtet worden war. Für den Verbleib der Nationalspielerin legen sich momentan die Vereinsverantwortlichen und die Sponsoren ins Zeug. "Es ist noch nichts gesichert, aber wir sind sehr zuversichtlich. Stefka hat gesagt, dass sie gerne bleiben würde. Und wir hoffen nun, dass sie eventuell in Hamburg ein Studium beginnt", so Molkow.

Über 44 Tore kann Tina Pejic hingegen nur müde lächeln. Mit 192 Treffern wurde die Rückraumspielerin Torschützenkönigin der 3. Liga Nord. Dies blieb nicht unbemerkt; zuletzt gingen mehrere Angebote für die Linkshänderin ein. Besonders Drittliga-Meister VfL Oldenburg II buhlte um ihre Dienste. Durch den Klassenerhalt ist ein Wechsel jedoch wohl erst einmal vom Tisch. "Tina hat für die 3. Liga ganz klar zugesagt. Ich nehme sie da auch beim Wort. Sie ist eine ganz zentrale Spielerin für uns", sagte Jens Molkow.

Dass die Ambitionen hoch sind bei den HFHUK, beweist auch die Verpflichtung der zweimaligen Deutschen Juniorenmeisterin Lara Schlüter. Die 20-Jährige hatte 2009 beim TSV Nord Harrislee bereits einen Vertrag für die 2. Bundesliga unterschrieben, entschied sich dann aber doch für ein Studium in Hamburg und half zuletzt bei der SG Oeversee-Jarplund-Weding in der Schleswig-Holstein-Liga aus. Die Rückraumspielerin gilt als eines der größten Talente im Norden. Molkow: "Sie ist meine absolute Wunschspielerin und eine Riesenverstärkung."

Außerdem kommen die Nachwuchsspielerinnen Franziska Petschke und Annika Wollermann. "Beide verfügen über großes Talent, sind aber auch noch sehr jung. Deshalb werden wir sie langsam an die 3. Liga heranführen", so Molkow. Verzichten muss der Coach demnächst nur auf Jaqueline Galow, die im Sommer nach Australien fliegt und dort ein neunmonatiges Work-and-Travel-Programm absolviert.

Dennoch sieht Molkow seine Mannschaft gut aufgestellt: "Der Kader wird mit den Neuzugängen noch einmal an Qualität gewinnen. Das Ziel für die nächste Spielzeit muss ein Platz im gesicherten Mittelfeld sein."