Der Klassenerhalt der Frauen des TSV Ellerau war Höhepunkt einer spannenden Landesliga-Saison

Norderstedt. Der Jubel war groß. Bereits als Absteiger Nummer eins abgeschrieben, haben sich die Handballerinnen des TSV Ellerau in letzter Sekunde vor dem Abstieg gerettet. 24 Spieltage lag das Team auf einem Abstiegsplatz, ehe es im letzten Match mit einem 23:22 (10:10)-Sieg beim direkten Konkurrenten Oldenburger SV eine sensationelle Aufholjagd mit dem Klassenerhalt (15:37 Punkte) krönte.

Mehr oder weniger zufrieden haben auch die anderen vier Handball-Frauenteams aus dem Verbreitungsgebiet der Norderstedter Zeitung die Saison in der Landesliga Süd beendet.

Frühzeitig hatte der SV Todesfelde (45:7) Platz zwei hinter Meister Lübeck 1876 (50:2 Punkte) sicher. Die Punkteteilung am letzten Spieltag beim TSV Neustadt (19:19) fiel nicht ins Gewicht.

Im letzten Jahr fast abgestiegen hat der neue Trainer Rainer Steding den Frauen des SV Sülfeld neues Leben eingehaucht. Lange kämpfte das Team um den zweiten Aufstiegsplatz mit, Krankheiten und Blessuren ließen den SVS auf Platz fünf "abrutschen".

Mehr erhofft als Platz sechs (27:25) hatten die Frauen der HSG Kalkberg, die zu den Titelfavoriten gehörten.

Quasi als graue Maus der Liga beendete das zweite Team der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf die Spielzeit als Achter mit 23:29 Punkten im tabellarischen Niemandsland.

SV Todesfelde

"Der Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga war ungemein wichtig, damit unsere Talente nicht abwandern müssen", sagte Trainerin Gabriella Nemeth, deren A-Jugend in der Regionalliga auftrumpft. Binnen einer Saison haben die jungen Mädchen der Ungarin viel dazugelernt. Mit Kristina Jessulat hat sich eine Verstärkung angekündigt, die beim Oberligisten TSV Wattenbek schon höherklassig spielte. Mit weiteren Spielerinnen ist der Verein im Gespräch.

Angst vor der höheren Spielklasse hat Gaby Nemeth nicht: "Wir werden uns zurechtfinden, aber niemand darf von uns einen Durchmarsch erwarten."

SV Sülfeld

Wer vor dem ersten Anpfiff behauptet hätte, der SV Sülfeld würde die Serie als Tabellenfünfter und zweitbestes Team aus dem Kreis Segeberg abschließen, wäre belächelt worden. Doch der neue Coach Rainer Steding brachte neue Spielsysteme und feierte Erfolge. Der Abstiegskandidat avancierte zum Spitzenteam bis Isabell Möller sich einen Kreuzbandriss zuzog. Auch die überragende Torfrau Claudia Spahr konnte ein Abrutschen nicht verhindern. "In der Sommerpause werden wir alles daransetzen, unseren Kader zu vergrößern", sagt Steding. Als erster Neuzugang ist Astrid Kasischke von Oberligist Leezener SG im Gespräch.

HSG Kalkberg 06

Anscheinend stimmte die Chemie zwischen Trainer Alexander Brandeis und dem Team nicht so recht. Hinzu kamen Schwangerschaften, Verletzungen, Krankheiten, die den Kader dezimierten. Den Coach zieht es nach einem Jahr nun beruflich nach München. Mit Adam Swoboda hat die Mannschaft für die neue Serie einen anerkannten Fachmann auf der Bank, der für frischen Wind sorgen will. Die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft suchen nun mit dem Trainer nach Verstärkungen für den Kader und wollen ehemalige Kräfte aktivieren.

HF Henstedt-Ulzburg/Kis dorf II

Mit Johanna Böhl und Anne Geis hat die zweite Mannschaft der neu gegründeten Spielgemeinschaft zwei überragende Spielerinnen in ihren Reihen. Das Abschneiden im hinteren Mittelfeld ist hingegen unbefriedigend, auch wenn mit Mannschaftsführerin Julia Kuhlmann eine zentrale Stütze der Spielgemeinschaft praktisch die gesamte Saison über nicht einsatzfähig war. Neuen Schwung brachte Rückkehrerin Sarah Janning-Picker. Das große Manko: Auswärts war das Team von Trainer Norbert Eichel praktisch nur Punktelieferant, konnte durch überwiegend gute Vorstellungen in heimischer Halle aber immerhin den Abstiegskampf vermeiden.