Tennisdamen des TC Rot-Weiss Wahlstedt starten mit 7:2-Erfolg bei ETUF Essen in die 2. Bundesliga

Wahlstedt. Die Tennisdamen des TC Rot-Weiss Wahlstedt haben am ersten Spieltag der 2. Bundesliga das erhoffte Ausrufezeichen gesetzt. In der Auswärtspartie beim Mitaufsteiger ETUF Essen ließen die Wahlstedterinnen zum Start in der erstmals eingleisigen zweithöchsten deutsche Sommer-Spielklasse nichts anbrennen und fuhren einen deutlichen 7:2 Sieg ein. Damit teilt sich das Team von Cheftrainer Tobias Meyer und Frauencoach Torben Beltz mit dem TC 1899 Blau Weiß Berlin den ersten Tabellenplatz.

"Das war der Start, auf den wir gehofft hatten", sagte Meyer, "die Spielerinnen haben sich gut präsentiert und Engagement gezeigt. Die Fahrt nach Essen war gut für den Teamspirit. Und ich konnte sehen, dass alle heiß auf die nächsten Spiele sind."

Das kann dem Coach nur recht sein, denn in den kommenden beiden Begegnungen am Pfingstwochenende haben es die Wahlstedterinnen in der Hand, sich frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Auf der heimischen Anlage an der Nordlandstraße trifft die Mannschaft zuerst auf den Süd-Vierten von 2009, den TC Luitpoldpark München (22. Mai, 13 Uhr), und zwei Tage später (11 Uhr) auf den Club an der Alster. Meyer: "Unser Ziel ist schon greifbar nahe, diese Chance wollen wir nutzen."

Sandra Martinovic und Mona Barthel reisten der Mannschaft hinterher

Ein realistisches Unterfangen, wenn das Team dann den Kampfgeist beziehungsweise Einsatz an den Tag legt, wie es gegen ETUF Essen Mona Barthel und Sandra Martinovic taten. Barthel, Nummer zwei der Wahlstedter Meldeliste, hatte unter der Woche an einem Magen-Darm-Infekt laboriert und reiste erst am Tag vor dem Match ihren Teamkameradinnen hinterher.

Noch später, erst tief in der Nacht vor dem Spiel, kam die Bosnierin Sandra Martinovic in Essen an. "Aber am nächsten Morgen um 8 Uhr beim Mannschaftstreffen und Frühstück war sie putzmunter", sagte Tobias Meyer anerkennend.

Diese Munterkeit nahm die Siegerin der internationalen Meisterschaften von Schleswig-Holstein 2009 mit in ihr Match. Martinovic fertigte mit Angelika Roesch, im Februar 2003 die Nummer 69 der Weltrangliste, souverän in zwei Sätzen ab.

Mona Barthel, die auf die Kroatin Darija Jurak traf, merkte man vor allem im zweiten Satz ihr Handicap an. "Aber dann hat sie sich für den Champions-Tiebreak noch einmal zusammengerissen und sich voll reingehängt", sagte Tobias Meyer.

Ausnahmsweise war der Wahlstedter Cheftrainer einmal gut auf den neuen Modus für diese Saison zu sprechen. "Gewöhnlich kommt der Tiebreak, der statt eines dritten Durchgangs gespielt wird, schwächer besetzten Teams zugute", sagte Meyer, "da kann sich jemand für einen Satz voll reinhängen, ausgleichen und auf die nötige Portion Glück hoffen, um doch zu gewinnen. Für uns ist diese Regelung eher kein Vorteil."

Neuzugang Anne Schäfer in ihrem ersten Pflichtspiel für den TC Rot-Weiss Wahlstedt und das Doppel Schäfer/Andreea Mitu bewiesen indes das Gegenteil und entschieden wie Barthel den Champions-Tiebreak für sich.

Auch wenn die Sommersaison gerade erst begonnen hat, haben die Vereinsverantwortlichen schon jetzt die Weichen für die kommende Hallenserie gestellt - und ihr Engagement auf Punktspielebene ein wenig zurückgefahren. Nachdem das zweite Team als Nordliga-Meister wegen eines Nichtantritts zwangsabsteigen musste, werden nur noch eine Regionalliga-, Landesliga- und Bezirksklassen-Mannschaft gemeldet. "Wir konzentrieren uns künftig noch mehr auf die Ausbildung von Nachwuchstalenten", sagte Meyer, "wir haben einen starken Trainerstab und werden unseren Youngstern die Wettkampfpraxis vermehrt durch Turnierreisen bieten."

ETUF Essen - TC Rot-Weiss Wahlstedt 2:7. Darija Jurak - Mona Barthel 2:6, 6:3, 8:10; Angelika Roesch - Sandra Martinovic 3:6, 4:6; Angelique van der Meet - Anne Schäfer 4:6, 7:6, 11:13; Franziska Etzel - Lydia Steinbach 0:6, 3:6; Imke Küsgen - Julia Paetow 6:1, 6:4; Wilhelmine Bernice van de Velde - Andreea Cristina Mitu 4:6, 4:6; Jurak/Küsgen - Barthel/Martinovic 4:6, 3:6; van der Meet/van de Velde - Steinbach/Paetow 7:5, 7:6; Etzel/Katharina Jacob - Schäfer/Mitu 6:3, 1:6, 7:10.