Dr. Axel Schmidt versorgte die Stadtlauf-Gruppe der Norderstedter Zeitung mit Hintergrundwissen und Tipps

Norderstedt. Die Technik machte Axel Schmidt zwischenzeitlich einen Strich durch die Rechnung, doch aus der Ruhe bringen ließ sich der Sportmediziner von der kleinen Panne nicht. Zwei Stunden lang referierte er über Sinn und Zweck des Laufens, über verschiedene Trainingsmethoden und auch über Sportverletzungen durch Überlastung oder Unfälle. Teilweise streikten Computer und Beamer, sodass Schmidt improvisieren musste. Die Mitglieder der Laufgruppe der Norderstedter Zeitung, die sich auf den 14. Arriba-Stadtlauf vorbereiten, nahmen es gelassen zur Kenntnis und lauschten aufmerksam seinen Ausführungen.

Sechs Wochen Training haben die fünf Leserinnen und fünf Leser unter der Regie von Volker Schönfeld und Sebastian Dierks schon hinter sich. Vier weitere folgen noch bis zum Arriba-Stadtlauf am 6. Juni. Dort werden Ina Schönemann, Dagmar Windt, Alexandra Ranik, Petra Müller-Schönemann, Renate Buchwitz, Andreas Preugschat, Thorsten Evers, Holger Mees, Stefan Vaith und Wilfried Harms gemeinsam über 10 000 Meter starten. Dabei hat jeder seine individuellen Ideen mit in den Alltag eingebaut.

"Ich möchte meine Kondition verbessern und laufe deshalb jeden Morgen", sagt Renate Buchwitz. Dass das sinnvoll ist, um Ausdauer zu trainieren, wollte der Referent nicht bestreiten. "Aber wer leistungsmäßig trainiert, muss auch Ruhetage oder -phasen einlegen. Sonst kann sich der Körper nicht erholen, es setzt kein Trainingseffekt ein. Im schlimmsten Fall - bei Profis oft nach einer krankheitsbedingten Pause - kommt es zu einem Übertraining. Die Leistungsfähigkeit geht dann rapide runter", sagt Axel Schmidt, der ebenfalls beim Norderstedter Stadtlauf starten wird.

Besonders interessant für die Zuhörerinnen und Zuhörer war das Thema Bereitstellung von Energie. Und vor allem für diejenigen, die durch das Laufen ihr Körpergewicht reduzieren möchten, der Kalorienverbrauch. Die These, dass der Fettstoffwechsel erst ab einer Dauer von rund 30 Minuten zu arbeiten beginnt, bestätigte der Mediziner. "Vorher finden im Körper andere Prozesse statt", so Schmidt.

Neben den wissenschaftlichen Grundlagen des Trainings und der positiven Auswirkungen des Laufens auf den Körper erfuhren die Anwesenden aber auch, was bei Überlastung passieren kann und welche Verletzung sich wie bemerkbar macht. Schmerzen beim Training oder nach einem Wettkampf können die Folge eines Muskelkaters sein. Sollten die Beschwerden nicht nach kurzer Zeit verschwinden, kann die Verletzung auch gravierender sein und sich als eine Zerrung, ein Muskelbündelriss oder sogar als ein Muskelriss entpuppen.

"Die meisten Verletzungen beim Laufen sind nicht so schwerwiegend. Aber sie ziehen sich hin", weiß Axel Schmidt. Im Falle eines Falles steht das Pausieren an erster Stelle. Die schmerzende Stelle kann mit Eis behandelt werden, zur Stütze ist eine Bandage sinnvoll, die lädierte Stelle sollte möglichst hoch gelagert werden. Falls das alles nichts nützt, ist der Besuch beim Arzt unausweichlich.

Für die Mitglieder der Laufgruppe war zudem das Thema Schuhe von großer Bedeutung. Axel Schmidt: "Man sollte sich immer fachkundig beraten lassen. Bequemlichkeit und sinnvolle Funktionalität stehen an erster Stelle beim Schuhkauf. In guten Laufläden gibt es passende Schuhe für jede Fußart. Dabei sollte man sich nicht auf eine bestimmte Marke festlegen, sondern viele Modelle ausprobieren."

Der Vortrag von Axel Schmidt war für die Mitglieder der Trainingsgruppe ein interessanter Ausflug in die Theorie des Laufsports. Auf der Internetseite des Orthopäden kann das Skript kostenlos heruntergeladen werden.

Eine etwas andere Praxiseinheit haben die Läuferinnen und Läufer am kommenden Montag auf dem Zettel. Der Wellness-Klub Elixia Langenhorn, der den Arriba-Stadtlauf in diesem Jahr als Sponsor unterstützt, hat die Gruppe zum Schnuppertraining eingeladen.