Der Regionalliga-Absteiger hat mit der Spieler- und Sponsorensuche begonnen

Bad Bramstedt. Seit Wochen steht fest, dass die Handballer der Bramstedter Turnerschaft die Qualifikation für die 3. Bundesliga verpasst haben. Hinter vorgehaltener Hand gab es düstere Zukunftsprognosen. Von einer Auflösung des Teams, einem Neuanfang in der Kreisliga und dem Ende des Leistungshandballs in Bad Bramstedt war die Rede.

Nach einer internen Abteilungsversammlung, auf der der scheidende Spartenleiter Thomas Uellendahl den Vorsitz an seine Nachfolgerin Dana Wilhelm abgab, wurde nun entschieden, dass der Verein in der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein antreten will. "Wir werden alles versuchen, um dieses Startrecht in Anspruch zu nehmen", sagte Uellendahl.

Es gibt allerdings zwei Einschränkungen: Der Kader muss konkurrenzfähig sein, damit die Mannschaft nicht durchgereicht wird. Und die neue Spielzeit muss solide finanziert sein.

Keine leichte Aufgabe für die Verantwortlichen der Bramstedter TS, denn schon jetzt ist sicher, dass vier Leistungsträger der Mannschaft den Rücken kehren werden. Die Brüder Robert und Tom Wetzel haben bereits beim TSV Altenholz unterschrieben. Für die beiden Junioren-Nationalspieler ein notwendiger Schritt, um persönlich voranzukommen. Der Zweitliga-Verein soll auch Kontakt zu Tim Völzke aufgenommen haben, der eigentlich noch bis 2012 beim VfL Bad Schwartau unter Vertrag steht.

"Tim muss mindestens in der 3. Liga spielen, um sich weiterzuentwickeln", sagt der Schwartauer Sportchef Michael Friedrichs. Völzke hatte sich verletzungsbedingt beim Lübecker Vorort-Klub nicht durchsetzen können und nach der Winterpause bei seinem Stammverein BT Spielpraxis gesammelt. Fort ist auch Björn Walluks, der zur HSG SZ Ohrstedt/Wittbek/Winnert (Landesliga Nord) wechselt.

Trainer Maik Wetzel hat nun die schwierige Aufgabe übernommen, einen neuen Kader zusammenzustellen. Finanziell sind dabei keine großen Sprünge drin: "Der Etat wird deutlich niedriger als in der Regionalliga sein", sagt Thomas Uellendahl.

Für Maik Wetzel ist die Bramstedter TS eine Herzensangelegenheit: "Ich will helfen, dass es hier weiter hochklassigen Handball gibt. Ob ich dann der Trainer sein werde oder nicht, ist im Moment nicht wichtig."

In der Oberliga wird der Spielbetrieb des Männerteams wirtschaftlich nicht mehr ausgegliedert. Thomas Uellendahl und seine Mitstreiter werden nun bei den Sponsoren nachfragen, wer in der Saison 2010/2011 weiter im Boot sitzt. "In drei Wochen wissen wir mehr", so der Rechtsanwalt.