Kreis Segeberg. Während Mittwoch der Bahnverkehr lahm liegt, fahren bei der AKN die meisten Züge planmäßig. Was mit der GDL vereinbart wurde.

  • Bahnstreik: Pendler der AKN sind nicht betroffen
  • Zugführer der AKN bekommen mehr Geld in zwei Stufen
  • Einführung der 35-Stunden-Woche schrittweise bis 2029

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zündet die Lokführer-Gewerkschaft GDL von Mittwoch an die nächste Eskalationsstufe. Zwischen dem 24. Januar und Montag, 29. Januar, ist das Personal in den Führerhäusern der Züge aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Deutschlands Nah- und Fernverkehr wird erneut lahmgelegt.

Eine gute Nachricht kommt in diesen für Zugfahrgäste nervigen Zeiten ausgerechnet von der AKN. Zwar fiel das Unternehmen aus Kaltenkirchen in den letzten Wochen und Monaten nicht gerade durch dauerhaft planmäßige An- und Abfahrten auf. Ganz im Gegenteil: Durch massive Ausfälle beim Personal und auch durch erste GDL-Streiks waren zwischen Eidelstedt, Norderstedt, Henstedt- Ulzburg, Kaltenkirchen und Neumünster viele der wichtigen Nahverkehrszüge der AKN-Linien ganz oder teilweise ausgefallen.

AKN: Probleme kann es in Neumünster geben

Doch derzeit fahren alle Züge im Netz der AKN planmäßig. Und das wird sich auch am Mittwoch nicht ändern. Wie das Unternehmen aus Kaltenkirchen mitteilte, hat der GDL-Streik vom 24. bis 29. Januar kaum Auswirkungen auf die Fahrpläne der AKN. „Unsere Züge fahren!“, heißt es in einer Mitteilung.

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Ganz ausgeschlossen sind Störungen des AKN-Verkehrs in den kommenden Tagen allerdings nicht. Denn zwischen Neumünster und Neumünster-Süd ist die AKN von der Verfügbarkeit des Stellwerks der Deutschen Bahn abhängig. „Als Alternative empfehlen wir den Fahrgästen hier den Stadtbus“, teilt die AKN mit.

Einigung im Tarifstreit mit der GDL

Durch eine Vereinbarung mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL konnte die AKN den Streik abwenden. Am Dienstag äußerte sich die AKN zu den Hauptpunkte der Vereinbarung. Danach wird es eine zweistufige Erhörung der Entgelte der Zugführer geben. Rückwirkend zum 1. Januar sollen sie um 240 Euro pro Monat angehoben werden, weitere 180 Euro sollen ab dem 1. August folgen. Und wer Züge nachts oder an Sonn- und Feiertagen fährt, bekommt um jeweils fünf Prozent erhöhte Zulagen.Die Vereinbarungen treten, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats der AKN, im März 2024 in Kraft.

Im Februar sollen die AKN-Beschäftigten außerdem den letzten Teil der ausstehenden Inflationsausgleichsprämie überwiesen bekommen. 2300 Euro wurden bereits gezahlt, 700 Euro stehen aus. Was die Kernforderung der GDL anbetrifft, so folgt die AKN dem schrittweise. Die Reduzierung der Arbeitszeit für Mitarbeitende, die regelmäßig im Schichtbetrieb arbeiten, erfolgt von 39 Stunden auf 35 Stunden pro Woche bis 2029.

Bis 2029 gibt es die 35-Stunden-Woche

Außerdem gewährt die AKN mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung. Die Mitarbeitenden haben ab sofort ein jährliches Wahlrecht zur Wochenarbeitszeit im Schichtdienst zwischen der betrieblichen Arbeitszeit und 40 Stunden pro Woche. Ruhetage sollen künftig mindestens 48 Stunden lang sein und würden nach fünf Schichten oder einer Arbeitsphase von 120 Stunden gewährt. Wer sich gerade zum Triebfahrzeugführenden (Tf) ausbilden lässt, bekommt jetzt 90 Prozent des Tabellenentgelts, nach bestandener Prüfung die restlichen zehn Prozent.

„Wir sind froh über die Einigung. Dabei sind wir mit dem vereinbarten Abschluss an die Grenzen des für die AKN wirtschaftlich Möglichen gegangen“, sagt der Geschäftsführer der AKN, Matthias Meyer. „Wir hoffen, mit dieser Vereinbarung die Attraktivität der Arbeitsplätze für die Berufsgruppen im Schichtdienst deutlich zu steigern und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“