Nahe. In Nahe saß das Tier in einem Käfig auf der Straße. Eine Tierfreundin rettete den Papagei. Polizei fahndet nach dem Tierhalter.

Mitten im bitterkalten Winter saß der Gelbhaubenkakadu in einem Käfig auf der Straße. Zwar war der Käfig mit einer Decke umhüllt. Doch das Tier hätte diese Situation bei den herrschenden Minusgraden sicher nicht lange überlebt. Dieser Fall von Tierquälerei entsetzt die Bürgerinnen und Bürger von Nahe und die Ordnungsbehörden. Die Polizei fahndet nun nach einem „verantwortungslosen Tierhalter“.

Die gute Nachricht ist: Eine Tierfreundin aus Nahe entdeckte den armen Papagei rechtzeitig und nahm sich seiner an. Die Finderin nahm den Kakadu zunächst in ihre Obhut, ehe sie ihn schließlich ins Tierheim nach Bad Segeberg brachte. Dort hat er es jetzt warm und er wird artgerecht gepflegt und gefüttert.

Polizei sucht „verantwortungslosen Tierhalter“

Zugetragen hat sich der Fall bereits am Sonnabend, 13. Januar, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Fundort des Tieres sei die Nebenstraße Im Siek, kurz vor der Ortschaft Nahe gewesen. Angezeigt wurde das Aussetzen des Tieres ebenfalls erst am Freitag. Der Fachdienst Umwelt vom Polizeirevier in Bad Segeberg leitete ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ein.

Gelbhaubenkakadus sind nicht einfach zu halten. Die natürliche und artgerechte Haltung ist in der Regel nur selten möglich. Schon die Einzelhaltung ist nicht artgerecht und in Deutschland verboten. Gelbhaubenkakadus erreichen außerdem ein beträchtliches Lebensalter. Nachgewiesen ist, dass sie mehr als achtzig Jahre alt werden können.

Gelbhaubenkakadus sind schwer zu halten

Die Tiere benötigen viel Zuwendung und ausreichend Platz. Gelbhaubenkakadus sind sehr lernfähig, neugierig und können aufgrund ihres hoch entwickelten Sozial- und Gefühlslebens sehr anhänglich werden. Allerdings sind sie auch sehr laute Vögel. Sie kreischen gerne und vor allem in den frühen Morgenstunden. Sie nagen gerne alles an und können in Wohnungen beträchtlichen Schaden anrichten.

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Als artgerechte Haltung gilt eine Unterbringung in einer großen Freiflugvoliere mit einem beheizten Raum. Handelsübliche Käfige sind für alle größeren Kakaduarten vollkommen ungeeignet, da sie dem natürlichen Bewegungsdrang der Tiere nicht gerecht werden. Als artgerecht gilt ausschließlich eine Volierenhaltung, in der die Kakadus auch unbeaufsichtigt fliegen können.

Wer der Polizei Hinweise auf den Tierhalter geben kann, meldet sich unter 04551/884 34 01. Ebenso kann sich die verantwortliche Person auch selbstständig bei der Polizei melden.