Norderstedt. Bauarbeiten am Hempberg in Garstedt: Wie die Durchfahrt für Autos von der Ochsenzoller Straße zur Ohechaussee unterbunden wird.

Der Hempberg in Garstedt wird jetzt offiziell zu einer Fahrradstraße umgebaut. Zugleich wird damit die Verbindung zwischen der Ochsenzoller Straße und der Ohechaussee für den Kraftfahrzeugverkehr unterbunden. Ein Metallpoller, der sich elektronisch nach Bedarf für Einsatzfahrzeuge der Polizei und des Rettungsdienstes herunterfahren lässt, versperrt in Höhe der Hausnummer 18 (etwas südlich der Ahornallee) die Durchfahrt durch die 620 Meter lange Verbindungsstraße zwischen der Ochsenzoller Straße und der Ohechaussee.

Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Bevern im Kreis Pinneberg sind dabei, die nötigen Bauarbeiten vorzunehmen. So haben sie mit zwei Leitpfosten und aufgepflasterten Verkehrsinseln die ursprüngliche Straßenbreite von 3,30 Meter auf etwa 1,50 Meter mehr als halbiert, erläutert Seniorchef Bernd Brandt. Auch die Verankerung des vollelektronischen, hydraulisch betriebenen und etwa 80 Zentimeter hohen Leitpostens für die Straßenmitte ist bereits einbetoniert.

Norderstedt: Kein Schleichverkehr mehr von Ochsenzoller Straße zur Ohechaussee

Bis Mittwoch, 6. September, wird an der Baustelle noch gearbeitet werden, erklärt Mitarbeiter Tobias Lehnert. „Dienstag ist Bauabnahme mit der Stadtverwaltung.“ Von da an wird der Hempberg von der Ochsenzoller Straße aus eine Sackgasse für Autofahrer sein. Zweiradfahrer können weiterhin von beiden Seiten hindurchfahren.

Den Anwohnern scheint diese Lösung der Verkehrsberuhigung zu gefallen, wie eine spontane Umfrage zeigte. „Das ist richtig und gut so“, sagt Hans-Michael Schmuck. Viel zu oft hätten Autofahrer den Hempberg als Schleichweg genutzt, wenn sie auf der Ohechaussee im Stau standen und sich dabei keineswegs an das Tempolimit von 30 km/h gehalten. Das sei oft zum Leidwesen der Anlieger eine richtige Rennstrecke gewesen, sagt Schmuck.

Hempberg: 60 bis 70 Prozent des Verkehrs entsteht durch Radfahrer

Auch Britta Frost, die oft mit dem Fahrrad hier entlangfährt, freut sich über die neue Fahrradstraße. „Das ist richtig und gut für uns Radfahrer.“ Auch sie habe beobachtet, wie einige Autofahrer hier gerast seien, dadurch spielende Kinder gefährdet und die Einbahnstraßenregelung missachtet hätten.

Die neue Verkehrsregelung mit dem gesetzten Poller in der Mitte des Hempberges hatte sich vor etwas mehr als einem Jahr bei einer Bürgeranhörung in der Willy-Brandt-Schule als die favorisierte Lösung der Anlieger herausgestellt. Schon heute würden Radfahrer 60 bis 70 Prozent des Verkehrs ausmachen, stellte damals die Verwaltung vor 150 Mitbürgern die aktuelle Verkehrslage dar. 620 bis 770 Radfahrer seien bei 1050 bis 1230 Verkehrsteilnehmern zwischen 6 und 20 Uhr Mitte des Jahres 2020 gezählt worden. Bis zu 114 Kfz würden demnach in Spitzenzeiten pro Stunde durch diese Anliegerstraße fahren.

Norderstedt bekommt die vierte Fahrradstraße

Der Hempberg ist nun bald die vierte Fahrradstraße in Norderstedt – neben der Glockenheide, der Coppernicusstraße und dem Waldbühnenweg. Fahrradstraße bedeutet, dass hier auch Kraftfahrzeuge erlaubt sind. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt aber bei 30 km/h. Und auf Radfahrer, die auch nebeneinander fahren dürfen, muss besondere Rücksicht genommen werden.

Zu den bisherigen Erfahrungen in puncto Sicherheit auf den Fahrradstraßen gebe es allerdings keine Erkenntnisse, sagt Stadtsprecherin Nina Wrage auf Nachfrage des Abendblatts. „Generelle Aussagen dazu, welche Erfahrungen die Stadt damit gemacht hat, können wir nicht treffen. Für diese Straßen werden keine gesonderten Statistiken erhoben.“