Tangstedt. Kaum ein Unternehmen ist so eng mit Tangstedt verbunden wie Eggers. Also hat es für die Gemeinde eben auch eine besondere Bedeutung, wenn die Tiefbaufirma investiert und große Projekte auf dem Gelände an der Harksheider Straße umsetzt.
Eggers will unabhängig werden in einem Bereich, in dem die Kostensteigerungen für die Wirtschaft enorme Auswirkungen haben. Es gebe viele Gründe, eigenen Strom zu erzeugen, heißt es – neben der Unabhängigkeit und den kalkulierbaren Kosten eben auch den Klimaschutz.
Klimaneutral: Unabhängig sein – bei Eggers wird der Strom selbst erzeugt
Und deswegen ist nach siebenmonatiger Bauphase kürzlich der erste Abschnitt einer eigenen Solaranlage in Betrieb gegangen. „Wir gehen damit einen wichtigen Schritt in eine klimaneutrale Zukunft des Standortes Tangstedt“, sagt Ralf Eggers, geschäftsführender Gesellschafter, der das Unternehmen in vierter Generation führt.
Eggers weiter: „Mit unserer eigenen Solaranlage produzieren wir unseren Strom CO2-neutral und machen uns unabhängig von steigenden Preisen. Gleichzeitig stellen wir die Strommengen sicher, die wir benötigen.“
Pro Jahr soll die Anlage 650.000 Kilowattstunden Strom erzeugen
Zwei weitere Bauabschnitte sind geplant, insgesamt kostet das Vorhaben 1,5 Millionen Euro. Die Solaranlage mit 2205 Modulen befindet sich auf einer Fläche von 3720 Quadratmetern am Rande der firmeneigenen Recyclinganlage, hier waren bisher brach liegende Böschungen. Jedes Modul erreicht eine Leistung von 340 Wattpeak – pro Jahr soll die Anlage 650.000 Kilowattstunden Strom produzieren.
Schon für 2023 heißt das laut Eggers: Rund 300.000 Kilowattstunden gehen in den Eigenverbrauch, der in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Denn das Unternehmen will künftig bei neuen Geräten auf Elektroantriebe setzen, die vor Ort aufgeladen werden. Nicht selbst genutzter Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.
In Tangstedt werden über die PV-Anlage alle Gebäude versorgt
Am Firmensitz in Tangstedt wird die per Photovoltaik erzeugte Energie alle Gebäude versorgen, darunter die Verwaltung und die Werkstatt für Baugeräte und Maschinen. Mittelfristig sollen Dieselaggregate, die Recyclingprodukte herstellen, ersetzt werden. Dank dieser Verfahren können aufbereiteter Bauschutt und Boden beim Straßenbau oder bei Verfüllungen eingesetzt werden – anstelle natürlicher Ressourcen.
Mitte Mai wurden vor Ort zehn zusätzliche E-Ladesäulen mit einer Kapazität von jeweils 22 kWh installiert, die auch ein Angebot an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. „Als Familienunternehmen denken und handeln wir generationsübergreifend“, sagt Ralf Eggers. „Schon immer berücksichtigen wir heute die Folgen unseres Handels in der Zukunft. Deshalb unterstützen wir technische Lösungen, die die Emission von Kohlendioxid reduzieren und umweltschädliche Einflüsse minimieren.“
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Eggers: 1907 gegründetes Familienunternehmen hat über 750 Mitarbeitende
Neben Tangstedt hat Eggers weitere Standorte in Hamburg, Wittenberge und Herzfelde (Brandenburg) sowie dem westfälischen Ibbenbüren. Insgesamt sind über 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt.
Das Unternehmen, gegründet 1907 als „Kohlehandlung und Fuhrwesen Karl Eggers“, ist neben dem Erd- und Tiefbau, der Umwelttechnik und der Bergung von Kampfmitteln ebenso im Abbruch, der Produktion und Lieferung von Baustoffen, im Straßen- und Kanalbau sowie im Containerdienst tätig. Eggers besitzt – wie nahe der Costa Kiesa – eigene Sand- und Kiesgruben, Deponien, Bodenaufbereitungs- und Recyclinganlagen.
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