Henstedt-Ulzburg. Unterstützt von einer App, kann man Henstedt-Ulzburg und seine Geschichte jetzt ganz neu erleben. So funktioniert es.

Klar, Henstedt-Ulzburg ist keine Weltstadt. Wird es auch nie sein. Doch die Geschichte der Großgemeinde ist spannender, als manche denken mögen. Und das lässt sich jetzt auf eine kurzweilige neue Weise erfahren. Denn ab sofort gibt es vier neue Rundgänge durch die jeweiligen Ortsteile (Ulzburg, Henstedt, Rhen und Götzberg), dazu eine Fahrradtour, die alles vereint. Der Clou: Alles ist digital unterstützt über die App „FutureHistory“. Diese ermöglicht einen Blick in die Gegenwart – und in die Vergangenheit.

„Henstedt-Ulzburg ist nicht unbedingt ein Ortes des ersten Blicks, sondern des zweiten. Es gibt nicht unbedingt einen Ortskern, aber es gibt viele schöne Dinge zu entdecken.“ Das sagt Jochen Brems, Vorstand von HU-Marketing. Der Verband hat sich zusammen mit der Verwaltung, dem Arbeitskreis Ortsgeschichte um Archivar Volkmar Zelck eingebracht, und dann brachte Sarah Janning-Picker die vielen Informationen in Form. Sie lebt in Henstedt-Ulzburg, arbeitet aber in Hamburg – und das als Gästeführerin, weiß also, was heutzutage getan werden muss, um Touren interessant zu gestalten.

Henstedt-Ulzburg: „Wahnsinnig spannend“: Digitale Führung durch Großgemeinde

Zunächst einmal muss die kostenlose App heruntergeladen werden. Es gibt auch eine entsprechende Website, sodass – theoretisch – auch ein virtueller Rundgang von der heimischen Couch aus möglich ist. Doch mehr Spaß bringt es, alles live zu sehen. „Das Prinzip ist einfach“, sagt Sarah Janning-Picker. Es sei „wahnsinnig spannend“ gewesen, sich mit der Ortsgeschichte auseinanderzusetzen. „Jeder mit einem internetfähigen mobilen Endgerät kann es miterleben. Auf dem selbst geführten Rundgang können Sie als Gast an jedem beliebigen GPS-Punkt beginnen und enden, von einem zum nächsten Punkt navigieren.“

Mitmachen erwünscht, sagen Jochen Brems (HU-Marketing), Gästeführerin Sarah Janning-Picker, Ortsarchivar Volkmar Zelck und Bürgermeisterin Ulrike Schmidt (von links).
Mitmachen erwünscht, sagen Jochen Brems (HU-Marketing), Gästeführerin Sarah Janning-Picker, Ortsarchivar Volkmar Zelck und Bürgermeisterin Ulrike Schmidt (von links). © Christopher Mey

Die Wanderungen und auch die Radtour sind eingepflegt und sorgfältig aufbereitet mit Fotos – damals und heute – sowie Erläuterungen. Wer beispielsweise an der Hamburger Straße vor dem Rathaus steht und auf das Wiking-Hotel blickt, kann mit einem Wischer in der App zwischen einer historischen und einer heutigen Ansicht wechseln. Dieses Prinzip heißt „Augmented Reality“. Ähnlich läuft es im Bürgerpark, im Henstedter Moor oder an der Götzberger Mühle.

Henstedt-Ulzburg: Rundgänge sind zwischen 5 und 8,4 Kilometern lang

Zu Fuß sind die Rundgänge gut zu bewältigen: Die längste ist auf dem Rhen (8,4 Kilometer), weil hier auch das Naturschutzgebiet eine Rolle spielt. Henstedt ist 5 Kilometer lang, Ulzburg wird auf 5,1 Kilometern erkundet, Götzberg auf 5,2 Kilometern – und mit dem Fahrrad sind es kombinierte 33 Kilometer.

Geplant ist durchaus, das Angebot auszubauen – denn auch Videos oder Audiobeiträge könnten technisch problemlos ergänzt werden. „Es ist eine lebendige App“, so Jochen Brems, „wir versuchen, es immer weiter zu ergänzen.“

Auch für Neubürger könnte die App interessant sein, dazu möglicherweise für Schulklassen. Bürgermeisterin Ulrike Schmidt ist bereits begeistert. „Die App-basierten Rundgänge und die Fahrradtour durch die verschiedenen Ecken unseres schönen Gemeindegebiets sind eine tolle Idee.“ Sie ist sicher: Nicht nur Besucher können Henstedt-Ulzburg so kennenlernen, „sondern auch Ortskundige noch etwas Neues erfahren“.