Norderstedt. Der Norderstedter Verein und Kulturträger Chaverim – Freundschaft mit Israel feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer Fotoausstellung im Stadtmuseum Norderstedt. Viele Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft kamen am Donnerstag zur Vernissage der Ausstellung mit Bildern der israelischen Fotografin Oranit Ben Zimra. Der Titel: „Mit Dir bin ich ich“. Das Thema: Freundschaft.
Auch die Landesregierung war vertreten: Karin Prien, Schleswig-Holsteins Kultur- und Bildungsministerin – selbst Jüdin – lobte das stete und intensive Engagement von Chaverim (hebräisch für Freunde), das Judentum heute in der Region und auch das israelische Leben wieder sichtbar zu machen, gegen Antisemitismus anzutreten und an den Holocaust, an die Schoa, zu erinnern: „Das ist eine unersetzliche Arbeit, und Chaverim stärkt das jüdische Leben in Schleswig-Holstein“, sagte Prien.
Ausstellung: „Chaverim stärkt das jüdische Leben in Schleswig-Holstein“
Zu den Vernissage-Gästen gehörten unter anderem Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (CDU), Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder (SPD) und Ruth Eitan vom Jüdischen Nationalfonds in Israel. Außerdem waren die Kultur- und Sozialdezernentin Katrin Schmieder (Grüne), der Kulturausschuss-Vorsitzende Emil Stender (SPD), die SPD-Vorsitzende Katrin Fedrowitz und weitere Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter erschienen.
Aus der Kulturszene waren die Kulturpreisträgerinnen Christa Heise-Batt, Ane Königsbaum, Beatrix Berin Sieh gekommen. Stadtpark-Chef Kai Jörg Evers, Kulturamtsleiter Dieter Powitz und auch Stadtschreiber Huug van’t Hoff waren dabei.
Fotografin zeigt Gesichter der Freundschaft – aus Norderstedt und Israel
Ein Grußwort kam zur Vernissage und zum 25. Geburtstag von Chaverim aus Berlin – von Aaron Sagui, dem Gesandten der israelischen Botschaft. „Ich möchte alle dazu einladen, Brücken zwischen unseren beiden Ländern zu bauen“, schrieb Sagui. Er verwies auch auf die geplante Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerks, gefördert vom Staat Israel, der jetzt im Mai sein 75. Bestehen feiert.
„Es ist wichtig, dass wir jüdisches Leben im Alltag sichtbar machen. Dazu brauchen die jüdischen Gemeinden viele Kontakte zur nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft und einen aktiven Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel“, sagte Kulturministerin Prien.
Verein wurde 1998 von 14 Israel-Freundinnen und -freunden gegründet
Das ist auch der Gedanke hinter dem aktuellen Chaverim-Projekt: Die Unterstützung deutscher und israelischer Jugendlicher, die von der Gesellschaft abgehängt wurden, die der Norderstedter Verein gemeinsam mit dem Jüdischen Nationalfonds plant.
Am Donnerstag stand aber die Ausstellung der Bilder von Oranit Ben Zimra im Mittelpunkt. Zwölf Freundschafts-Paare aus Norderstedt und zwölf aus Israel im Porträt. „Mein Weg zu dieser Ausstellung hat mir gezeigt, dass die Freundschaft überall dasselbe Gesicht trägt, sei es hier in Deutschland oder in Israel“, sagte Ben Zimra über ihre Arbeit.
Ausstellung: Innige Momente zwischen Freundinnen und Freunden
„Es ist Oranit Ben Zimra gelungen, eine Atmosphäre herzustellen, in der die Freundespaare ihre einzigartigen Verbindungen zum Ausdruck bringen konnten“, sagte Ayala Nagel, Vorsitzende des Kulturvereins.
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Unterstützt wird Oranit Ben Zimra von ihrem Partner, dem Sänger und Schauspieler Moshe Becker. Bei der Vernissage begeisterte er das Publikum mit seiner voluminösen Stimme und seinem ansteckenden Entertainment.
Am 14. Mai 1998, zum 50. Geburtstag Israels, wurde der Verein Chaverim von 14 Israel-Freundinnen und -Freunden gegründet. Seither setzt sich der überparteiliche und überreligiöse Verein dafür ein, freundschaftliche Beziehungen zum Staat Israel durch Widerspiegelung der Kunst und Kultur des Landes, seiner antiken und religiösen Stätten und Städte, seines modernen säkularen Lebens, seiner Wissenschaft und Wirtschaft aufzubauen. Das Wachhalten der Erinnerung an den Holocaust ist ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit.
„Mit Dir bin ich ich“, Fotografien von Oranit Ben Zimra, Stadtmuseum Norderstedt, Friedrichsgaber Weg 290, bis 27.8., Mi–Sa, 15.00–18.00, So, 11.00–18.00, Eintritt 5 Euro
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