Norderstedt. Norderstedter Grüne fragten 800 Bürgerinnen und Bürger: Wie würden Sie zwei Millionen Euro in der Stadt investieren?

Der Haushalt ist das „Königsrecht“ des Parlaments – und deswegen ist eine der Kernfragen vor der Kommunalwahl am Sonntag, 14. Mai, wie künftig das in Norderstedt zur Verfügung stehende Steuergeld ausgegeben werden soll. Die Stadt plant viele wünschenswerte Projekte, anderes muss zur Daseinsvorsorge zwingend bezahlt werden – aber immer ist es die Kommunalpolitik, die über die Verwendung des Geldes im Haushalt bestimmen muss.

Die Norderstedter Grünen sind als konstante Kraft in der Stadtvertretung seit Jahren in der Verantwortung, die richtigen Entscheidungen treffen zu müssen. Vor der Wahl am Sonntag wollten sie sich aber noch mal bei den Wählerinnen und Wählern rückversichern, dass die Mittel in die richtigen Bereiche fließen.

Kommunalwahl 2023: Grüne Blitzumfrage – Wofür Norderstedter Geld ausgeben wollen

An einem Infostand der Grünen beim „ParkErwachen“ am 1. Mai im Stadtpark Norderstedt befragten sie deswegen die vorbei flanierenden Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt: „Wie würden Sie entscheiden und die städtischen Mittel in Höhe von 500.000 Euro vergeben? Wo sind Ihre Prioritäten?“

Immerhin 800 Menschen machten bei der Blitzumfrage der Grünen mit – das mag nicht repräsentativ sein für die mehr 80.000 Norderstedterinnen und Norderstedter. Und nicht wenige Teilnehmende werden auch grüne Sympathisanten gewesen sein. Jedoch lässt sich aus den Ergebnissen ein gewisser Trend ablesen.

800 Menschen machten bei der Umfrage mit

Die Bürgerinnen und Bürger erhielten von den Grünen vier Spiel-Geldscheine zu je 500.000 Euro und konnten diese nun auf acht mögliche kommunale Aufgaben und „Töpfe“ verteilen. Vier Geldscheine – acht Töpfe: Jeder und jede musste sich also entscheiden und Prioritäten setzen.

Und die Blitzumfrage zeichnete ein klares Bild von der Interessenlage der Menschen: 24 Prozent – mit Abstand die meisten – warfen ihr Geld in den Topf für Schulen und Kitas. Der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur steht also besonders hoch im Kurs bei den Bürgern.

Schulen und Kitas stehen in der Gunst ganz weit vorne

Danach folgte der Topf für die Energiewende: 18,7 Prozent der teilnehmenden Menschen empfanden die Frage, welche Energieformen in Zukunft die Klimaneutralität der Stadt und die Versorgung der Haushalte ermöglichen, als eine der wichtigsten.

Mit 14,2 Prozent stand die Mobilität in der Stadt auf Platz 3: Jeder Siebte der Teilnehmenden investierte also in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur, ebenso der Fußwege und des öffentlichen Nahverkehrs in Norderstedt.

Kommunalwahl 2023: Energiewende und Mobilitätswende sind weitere Top-Themen

Mit 11,4 und 11,2 Prozent lagen die Bereiche Freizeit, Sport, Kultur und der Geförderte Wohnungsbau nahezu gleichberechtigt hinter den Topthemen zurück – was schon ein wenig verwundert, weil der bezahlbare Wohnraum in der Politik eines der am heißesten diskutierten Themen ist und – je nach politischem Konzept – viel öffentliches Geld dafür in die Hand genommen werden müsste. Die Grünen befürworten ein kommunales Wohnungsbauunternehmen, das Wohnraum schaffen soll.

Bleiben noch die drei Bereiche, für die Bürgerinnen und Bürger eher nicht bereit waren, von den ihnen zur Verfügung stehenden zwei Millionen Euro etwas auszugeben: Gerade mal 8,4 Prozent der Befragten gaben der Feuerwehr Geld. Nur 7,7 Prozent sahen es als erforderlich an, dass die Stadt in die Sicherheit investieren müsse. Und ganz abgeschlagen landete der Topf für Parkplätze und Straßen mit nur 3,8 Prozent auf dem letzten Platz.