Kaltenkirchen. Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag wurde im Kaltenkirchener Ratssaal über den Umgang mit der Geschichte diskutiert.

„Gedenken – Erinnern – Fragen“: Unter diesem Motto hatten die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und ihr Trägerverein in den Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen eingeladen. Anlässlich des Tags des Internationalen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Februar und dem 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wurde in einem zweistündigen Programm die Frage diskutiert, was Gedenken und Erinnern an die nationalsozialistischen Massenverbrechen und deren Opfer heute ausmachen – und welche Rolle jungen Menschen dabei zufällt.

90 Bürgerinnen und Bürger wurden von Hans-Jürgen Kütbach, dem Vorsitzenden des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte, und Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause als Hausherr begrüßt, darunter Kommunalpolitiker aus den Kreisen Segeberg und Pinneberg. Ein Grußwort sprach Guido Wendt, Staatssekretär für Kultur der Landesregierung.

Kaltenkirchen: Wie man das Erinnern an die Nazi-Gräuel wach hält

Marc Czichy, Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, sprach einleitend zur Podiumsdiskussion über das „Erinnern heute“, außerdem diskutierten Freya Kurek und und Paula Mittrowann vom Projekt „Erinnerung ins Land tragen!“ mit dem Moderator Hauke Petersen, dem stellvertretenden Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein.

Das Gespräch drehte sich um aktuelle Herausforderungen der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an KZ-Gedenkstätten und Erinnerungsorten zur NS-Zeit. Zwischen 2020 und 2022 wurden an der KZ-Gedenkstätte in dem Aus- und Fortbildungsprojekts „Erinnerung ins Land tragen!“ 85 Personen für die gedenkstättenpädagogische Arbeit ausgebildet.

Präsentiert wurde an dem Abend auch eine Broschüre, die Projektergebnisse zusammenfasst und einen Einblick in Theorie, Praxis und Inhalte der Aus- und Fortbildungsformate gewährt (www.erinnerung-ins-land-tragen.de). Zum gelungenen Abend trug auch die musikalische Begleitung der Chorgruppe des Jüdischen Kultur- und Fördervereins „Aschkenas“ aus Kiel bei.