Henstedt-Ulzburg. Wer am heutigen Mittwochvormittag in Henstedt-Ulzburg in der Nähe des Funkturms unterwegs war, konnte Zeuge eines spektakulären Einsatzes in luftiger Höhe werden. Arbeiter zerteilten die Spitze des 98 Meter hohen Turms nach und nach in vier Teile, die dann ein Hubschrauber abtransportierte. Anschließend brachte der Hubschrauber die Teile einer neuen Spitze, die dann montiert wurde.
Eigentlich sollte der Einsatz schon am Dienstag beginnen, er wurde dann aber wegen des schlechten Wetters kurzfristig abgesagt. Jetzt hat aber alles „gut und reibungslos funktioniert“, wie Benedikt Albers sagt. Er ist Sprecher der Deutschen Funkturm Gesellschaft (DFMG), die zur Deutschen Telekom gehört und die die Arbeiten durchführt.
Henstedt-Ulzburg: Einsatz in 100 Metern Höhe – Funkturm hat eine neue Spitze
Schon in den sehr frühen Morgenstunden seien Arbeiter auf die Spitze des Turms geklettert, um dort alles vorzubereiten, sagt Albers. „Um 8 Uhr morgens ist der Helikopter das erste Mal abgehoben. Es gab sieben Flüge, der letzte war um 11.30 Uhr beendet.“ Der Einsatz des Hubschraubers ist damit vorbei, allerdings werden in den nächsten Tagen und Wochen noch Techniker am Funkturm arbeiten.
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Die neue Antennenanlage soll, wenn alles fertig ist, die Programme der Radiosender R.SH, RADIO BOB! und delta radio übertragen. Schon jetzt hat sich das Erscheinungsbild des Turms deutlich verändert. Der Turm ist jetzt nur noch 92 Meter hoch, also sechs Meter kleiner. Und die neue Spitze kommt auch optisch deutlich anders daher als der alte, rot-weiß gestreifte Zylinder.
Hubschrauber startete und landete von einem 300 Meter entfernten Feld
Die DFMG nutzte für die Arbeiten ein 300 Meter vom Funkturm entferntes Feld eines Bauern. Dort startete und landete der Helikopter, dort wurden jeweils auch die Teile der alten und der neuen Turmspitze gelagert. Wie die Arbeiten abliefen, schildert Benedikt Albers so: „Arbeiter auf der Spitze des Turms haben die alte Spitze an den Schnittstellen vorperforiert. Wenn der Helikopter dann über dem Turm war, wurde immer ein Teil der Spitze mit dem Hubschrauber verbunden und dann, wenn alles gesichert war, ganz abgesägt und abtransportiert.“ Später wurde dann die neue Spitze in zwei Teilen herangeflogen und befestigt.
„Insgesamt waren zehn Personen im Einsatz, vier auf der Spitze des Turms“, sagt Benedikt Albers. Beteiligt waren Mitarbeiter der DFMG und der Firma Uplink Network sowie Personal einer Spezialfirma für Hubschrauberflüge. Dem Unternehmen Uplink mit Sitz in Düsseldorf gehört die neue Antennenspitze, die Firma betreibt Rundfunksendernetze und betreut UKW-Frequenzen. Die DFMG mit Sitz in Münster wiederum stellt den Ausbau von Infrastrukturen sicher, sie betreibt rund 34.000 Funkstandorte. Und ihr gehört der Rest des Turms in Henstedt-Ulzburg.
Henstedt-Ulzburg: Der Sendemast wurde Mitte der 80er-Jahre erbaut
Der Sendemast, der sich ein Stück östlich von Kisdorf am Friedrichstaler Weg befindet, wurde Mitte der 80er-Jahre gebaut. Verschiedene Radiosender nutzen ihn, außerdem die Telekom für ihr Mobilfunknetz. „Mit der Maßnahme haben wir zwei Zwecke verfolgt. Einmal wollten wir die Antenne modernisieren. Und zum anderen sollte auch das Stahlträgergerüst an der Spitze erneuert werden, damit der Turm noch viele Jahre Wind und Wetter trotzen kann“, sagt Benedikt Albers.
Mobilfunknutzer und auch Radiohörer hätten von der Maßnahme nichts mitbekommen, es habe keine Störungen des Betriebs gegeben. Denn zuvor waren provisorische Antennen installiert worden, direkt am Turm, aber in geringerer Höhe, die den Betrieb sichern.
Henstedt-Ulzburg: Welche Arbeiten jetzt noch erledigt werden müssen
Das werden sie auch noch eine Weile tun, denn mit der Installation der neuen Spitze sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. „Wir haben noch bis Ende des Jahres an dem Sendemast zu tun“, sagt Benedikt Albers. „Es müssen noch Schnittstellen versiegelt werden, außerdem werden noch zusätzliche Sicherungsstreben eingebaut. Und dann müssen noch Kabel bis hoch in die Spitze gelegt werden.“
Einsätze wie diese, sagt Albers noch, führt die DFMG „etwa zehnmal pro Jahr“ durch.
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