Kaltenkirchen. Reetdach von Kaltenkirchens ältestem Haus ist völlig zerstört. Bürgermeister erklärt, wann das Gebäude wieder geöffnet wird.

Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen nach dem Großfeuer in Kaltenkirchen fortgesetzt. „Derzeit gehen wir von einer Brandstiftung aus“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann. Spezialisten der Polizei werden in dieser Woche das schwer beschädigte Bürgerhaus an der Friedenstraße untersuchen.

Die Polizei habe nach dem ersten Fahndungsaufruf mehrere Hinweise erhalten, die überprüft werden. „Eine konkrete Spur gibt es bislang nicht“, sagte Brockmann. Die Ermittler bitten erneut um Hinweise. Wer in der Nacht zum Freitag verdächtige Personen oder Fahrzeuge am Tatort gesehen hat, sollte sich unter 04551/88 40 melden.

Kaltenkirchen: 300 Männer und Frauen bekämpften das Feuer im Bürgerhaus

Der Brand des reetgedeckten Bürgerhauses hatte in der Nacht zu Freitag zu einem Großeinsatz geführt. Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Segeberg sowie das Technische Hilfswerk kämpften gegen die Flammen. Gemeindewehrführer Claas-Hendrik Heß geht davon aus, dass es den 300 Einsatzkräften gelungen ist, das Haus zu retten. Das Reetdach im vorderen Gebäudeteil wurde jedoch völlig zerstört.

Mitarbeiter der benachbarten Bäckerei Vogt hatten das Feuer bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Sie versuchten außerdem, die Flammen mit mehreren Eimern Wasser zu löschen.

„Das Gebäude kann nach heutiger Einschätzung wieder aufgebaut werden“, sagte Bürgermeister Hanno Krause Durch den schnellen und sehr gut geführten Einsatz der Feuerwehren sei Schlimmeres verhindert worden. Am Montag begannen die Trocknungsarbeiten im Gebäude.

Das Schilfdach muss weitgehend erneuert werden. Außerdem sind diverse Sachschäden durch die Löscharbeiten entstanden. Die Stadt hat außerdem einen Sachverständiger beauftragt, den Schaden am Bauwerk zu ermitteln. Auch der Versicherer des Gebäudes wurde informiert.

Bürgermeister: Bürgerhaus kann wieder aufgebaut werden

„Es ist zu prüfen, ob und in welcher Höhe der Schaden reguliert werden kann“, sagte Krause und fügte hinzu: „Wir gehen davon aus, dass abhängig von der Entscheidung der Stadtvertretung ein Wiederaufbau unseres Traditionshauses mit Schilfdach erfolgen und im günstigen Fall bis Ende 2023 andauern wird.“ Dann könne das Haus wieder für die Bürger die Türen öffnen.

Das Gebäude war schon einmal nach einem Großfeuer im Jahr 1999 komplett wieder aufgebaut worden. Auch damals legte ein Brandstifter Feuer. Der erste Versuch scheiterte, beim zweiten wurde das Gebäude zerstört. Auffällig ist, dass das Feuer am Freitag kurz nach dem Jahrestag des Brandes im Jahr 1999 gelegt wurde.