Kreis Segeberg. Polizei warnt vor vermeintlichen Schnäppchen bei Pellets und Brennholz. Kripo Segeberg ermittelt wegen Betruges.

Die Ware im Internet bestellt und bezahlt – und was passiert dann? Nichts. Diese Erfahrung haben zwei Männer aus dem Kreis Segeberg, die auf sogenannte Fake-Shops hereingefallen sind. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei in Bad Segeberg.

Opfer eines kriminellen Internethändlers wurde ein 56-jähriger Mann aus Trappenkamp, der bei einer angeblichen Holzfirma mit Sitz im Ditzingen in der Nähe von Stuttgart drei Paletten Hartholzpellets für jeweils 299 Euro bestellte und nach Eingang der Bestellbestätigung knapp 900 Euro an eine französische IBAN überwies.

Polizei: Mehrere Anrufer haben versucht, den Fake-Shop ausfindig zu machen

Der 56-Jährige ging davon aus, ein echtes Schnäppchen gemacht zu haben, da der reguläre Preis für die Pellets am Tag der Bestellung deutlich höher war und mittlerweile weiter gestiegen ist. „Nachdem daraufhin nichts passierte, recherchierte der Geschädigte im Internet und stellte fest, dass an der angegebenen Anschrift lediglich ein Autohändler verzeichnet ist“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann.

Der Trappenkamper war offenbar nicht der einzige, der auf den Fake-Shop hereingefallen war. Der Autohändler berichtete von mehreren Anrufern, die einen Mitarbeiter des Holzladens sprechen wollten, der jedoch gar nicht existiert.

Kripo ermittelt gegen vermeintlichen Holzhändler aus Duisburg

Ähnlich erging es Anfang August einem 52-Jährigen aus Tensfeld, der bei einer angeblich in Duisburg angesiedelten Firma zwölf Kubikmeter Brennholz für 530 Euro inklusive Lieferung bestellte. Er war bei Facebook auf die Anzeige des vermeintlichen Holzhändlers aufmerksam geworden, erledigte die Bestellung über Messengerdienst und überwies eine Anzahlung in Höhe von 330 Euro. Die restliche Zahlung sollte bei Lieferung erfolgen.

„Kurz vor der angekündigten Lieferung sollten die ausstehenden 200 Euro entgegen der vorherigen Absprache nicht vor Ort bezahlt, sondern überwiesen werden“, sagte Brockmann. Daraufhin sei der Tensfelder stutzig geworden und wollte vom Kauf zurücktreten. Doch der Shop war nicht mehr erreichbar. Eine Lieferung erfolgte nicht.

In beiden Fällen führt die Kriminalpolizei Bad Segeberg die Ermittlungen und warnt vor gefälschten Internet-Verkaufsplattformen, die vom Original schwer zu unterscheiden sind. „Die Betrüger imitieren häufig namhafte Anbieter, indem sie deren Seiten kopieren, um Seriosität vorzutäuschen“, teilte die Polizei mit. Sie locken mit sehr günstigen Preisen und profitieren – wie in diesen Fällen – von den steigenden Energiepreisen.

„Ist die Bestellung samt Bezahlung erfolgt, bekommen die Käufer minderwertige oder überhaupt keine Ware“, sagt Brockmann. „Oftmals agieren die Täter aus dem Ausland. Das bezahlte Geld ist in der Regel weg und lässt sich nicht zurückbuchen.“

Polizei empfiehlt, Preise bei anderen Händlern zu vergleichen

Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, bei besonders günstigen Preisen aufmerksam zu werden und die Preise bei anderen Online-Händlern oder vor Ort zu vergleichen. Bei Zweifeln sollte von einem Einkauf abgesehen werden.

Der Polizeisprecher: „Falls es dennoch zum Kauf gekommen sein sollte, erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei und bringen Sie hierzu sämtliche Unterlagen wie Kaufvertrag, Bestellbestätigung oder Emails mit.“

Weitere Informationen zum Umgang mit Fake-Shops hat die Polizei im Internet veröffentlicht.