Bad Bramstedt/Bad Segeberg. Familie des seit drei Jahren vermissten Baris Karabulut beruft sich auf die Polizei – und gibt die Hoffnung nicht auf.

Handelt es sich bei der Leiche aus Bad Segeberg um den vermissten Bramstedter Baris Karabulut? Diese Frage beschäftigt die Polizei, die Medien und die Familie seit dem Fund von Knochenresten an einem Teich am Mozartweg Anfang des Monats. Jetzt haben Angehörige die Nachricht verbreitet, dass es sich bei dem Toten mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht um den seit 2019 vermissten 32-Jährigen handelt.

Dabei berufen sich die Familienmitglieder auf die Schwester von Karabulut, die diese Nachricht von der Polizei erhalten habe. Nachzulesen ist diese Information auf der Facebook-Seite „Findet Baris“, der mehr als 1300 Menschen folgen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Baris noch am Leben ist“, heißt es in dem Post.

Leichenfund in Bad Segeberg: „Zu 90 Prozent ist es nicht unser Baris“

Die Polizei hält sich hingegen mit Informationen zurück. Noch seien nicht alle Untersuchungen des Toten in der Rechtsmedizin abgeschlossen, sagte Polizeisprecherin Eva Rechtien. Erst in der kommenden Woche sei mit Ergebnissen zu rechnen.

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Der Polizei geht es vorrangig darum, die Todesursache und die Identität der Leiche zu klären, die weitgehend skelettiert ist. Fest stehe, dass es sich um einen Mann handelt. Er lag an einem Teich und war von einem Landschaftsgärtner gefunden worden.

Über den Stand der Ermittlungen wird regelmäßig die Kieler Mordkommission informiert. Die Beamten versuchen seit dem Verschwinden von Baris Karabulut sein Schicksal zu klären. Sie gehen davon aus, dass der 32-Jährige getötet wurde. Nach Abendblatt-Informationen könnte ein Streit über 30.000 Euro Auslöser eines Verbrechens gewesen sein.

Battal Karabulut, der Vater des Vermissten, war nach dem Fund in Bad Segeberg zu dem Teich am Mozartweg gefahren. Er wolle sich das Terrain ansehen und sich selbst ein Bild machen, hatte er dem Abendblatt gesagt. „Hoffentlich ist er es nicht“, sagte Battal Karabulut. „Doch Gewissheit wird erst das Ergebnis bringen. So lange müssen wir abwarten. Es ist schlimm und schwierig für uns. Ich habe Angst vor dem Ergebnis. Wenn es Baris ist, wäre das das Schlimmste.“

Baris Karabulut: Die Spur verliert sich in Bad Segeberg

Der Polizei ist es weitgehend gelungen, den Tag zu rekonstruieren, an dem Baris Karabulut verschwand. Am 18. März 2019 war er viel mit einem schwarzen VW Golf IV (SE-EQ 284), unterwegs. Um 9.05 Uhr verließ er die Wohnung seiner Freundin in Seevetal. Um 13.08 Uhr traf er sich mit einem Jugendfreund bei Penny in Bad Segeberg, um 13.40 Uhr mit einem weiteren Freund, den die Polizei „A“ nennt.

Weitere Stationen waren 14.23 Uhr Norderstedt, dort begegnete Karabulut einem Freund aus Hamburg. Um 15.30 Uhr traf er sich erneut in Bad Segeberg mit dem Jugendfreund, um 15.40 Uhr kam er in der Kreisstadt zum zweiten Mal mit „A“ zusammen. Dann endet die Rekonstruktion, Karabuluts Spur verschwindet.