Kaltenkirchen/Kiel. Chef der Kaltenkirchener Stadtverwaltung stieß bei Lektüre auf neue Reform. Reagieren die Koalitionsparteien damit auf Kritik?

Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause (CDU) begrüßt das Ziel der künftigen Landesregierung, eine Reform der Kitas durchsetzen und für mehr Fachkräfte zu sorgen. Er geht davon aus, dass die Koalitionsparteien von CDU und Grünen damit auf die heftige Kritik reagieren, die alle hauptamtlichen Bürgermeister des Kreises Segeberg vor wenigen Wochen geäußert hatten.

Gemeinsam hatten sie unter anderem das Land aufgefordert, sich für eine Vergütung der Ausbildungszeit für Erzieher einzusetzen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Kaltenkirchen: Kitas brauchen mehr „helfende Hände“

„Endlich ein Erfolg zur Verbesserung der aktuell prekären Situation in unseren Kindertagesstätten“, sagt Krause. Es habe sich gelohnt, dass Städtebund und Bürgermeister gemeinsam mit den Trägern der Kitas öffentlich für „Helfende Hände“ in den Kitas zur Entlastung der Fachkräfte und für eine Vergütung der Ausbildung im Erzieherberuf gekämpft haben. Die Mitarbeiter, die als „Helfende Hände“ bezeichnet werden, sollen die Erzieher so lange unterstützen, bis genügend Fachpersonal vorhanden ist.

Die Kritik der Bürgermeister hatte bei der alten Landesregierung nicht zu Reaktionen geführt. „Leider fiel unsere begründete, oft wiederholte Forderung bei dem vorherigen Minister Dr. Garg auf taube Ohren“, sagte der Bürgermeister. Krause hatte sich mehrfach direkt an den einstigen Sozialminister Heiner Garg (FDP) gewandt und seine Antworten als „unbefriedigend“ bezeichnet. Auch die anderen Bürgermeister erklärten, sie fühlten sich nicht ernst genommen und allein gelassen.

In allen Städten und Gemeinden fehlen Erzieher für die Kitas

In nahezu allen Städten haben die Träger Mühe, Erzieher für die Kitas zu finden. Verschärft wird der Personalmangel durch eine wachsende Nachfrage und den Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz.

Kaltenkirchen durfte per Ausnahmegenehmigung den Betreuungsschlüssel ändern. Andernfalls hätte die Gefahr bestanden, Gruppen zu schließen.

Landesregierung in Kiel plant Ausbildungsvergütung für Erzieher

„Die neue Regierung in Kiel greift das Thema nun endlich auf“, sagt Krause. „Nun muss natürlich zum erklärten Willen der Landespolitik auch schnell die Umsetzung folgen.“ Die Landesregierung werde im Dialog mit allen Beteiligten die Auswirkungen der jüngsten Kita-Reformen analysieren und für mehr Fachkräfte sorgen, heißt es im Koalitionsvertrag. Geplant sei eine Erhöhung des Personalschlüssels.

Außerdem einigten sich beide Koalitionspartner darauf, mit einem Personalergänzungsfonds den Kitas zügig helfen. So sollen zum Beispiel vermehrt „helfende Hände“ eingesetzt werden, um bei verwaltungs- und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten den Erziehern zu helfen.

Die neue Landesregierung unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will sich außerdem mit Bund, Kommunen und Trägern für eine Ausbildungsvergütung für Erzieher und Sozialpädagogischen Assistentinnen einsetzen.