Norderstedt. Norderstedterin filmt ein Bienenvolk auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

Zutiefst beeindruckt und überrascht setzte eine Norderstedterin am Mittwoch einen Hilferuf über Facebook ab: „Kann mir jemand behilflich sein? Wie aus dem Nichts, haben wir gerade Tausende von Bienen rumschwirren. Wie und warum passiert so etwas? Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen.“ Der Garten der Norderstedterin war ein einziges Brummen und Schwirren.

Und wie jeder andere in dieser Situation, fragte sich die Norderstedterin, was sie nun tun soll. „Am besten unseren Verein anrufen“, sagt der Norderstedter Andreas Kleiß. Der Mann ist Imker aus Passion, hat vor acht Jahren damit begonnen, sich eigene Bienenvölker zuzulegen. Heute ist er Herr über 15 Völker auf Privatgrundstücken in Norderstedt, Hamburg und im direktem Umland.

Wird es den Bienen zu eng, schwirren sie irgendwann los

Kleiß engagiert sich im über 100 Mitglieder fassenden Imkerverein Langenhorn-Norderstedt. „Was im Garten der Dame passierte, ist in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich und ein absolut natürlicher Vorgang“, sagt Kleiß. Offenbar sei ein Volk auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Im alten wurde es

Andreas Kleiß ist Imker in Norderstedt.
Andreas Kleiß ist Imker in Norderstedt. © Andreas Kleiß

einfach zu eng. „Und dann entscheidet sich ein Volk irgendwann für den Umzug.“ Die Bienen würden dann quasi so viel Honig zusammenraffen, wie sie tragen können und sich dann samt ihrer Königin auf den Weg machen.

Offenbar schien es den Bienen im Garten der Dame gut zu gefallen. Wer ähnliches erlebe, könne jederzeit einen Imker informieren. Kleiß und seine Vereinskolleginnen und -kollegen sind gut vernetzt und helfen immer gerne. „Wenn sich das Bienenvolk an einer neuen Stelle sammelt – am Ast eines Baumes zum Beispiel – dann kann man eine Kiste nehmen oder einen Eimer und sie behutsam dort hinein schütteln“, sagt Kleiß. Wichtig ist dabei, die Königin zu erwischen. Denn ist die erste Biene im Staat erstmal im Eimer, folgt der Rest des Volkes bereitwillig. Im Behältnis lässt sich das Bienenvolk dann gut abtransportieren und an geeigneter Stelle wieder ansiedeln.

Angst brauche man vor den Bienen im übrigen nicht zu haben, sagt Kleiß. „Nun gut, jede Biene hat ein Stachel. Aber den setzt sie nur ein, wenn sie sich bedroht fühlt. Also etwa, wenn man nach dem Bienenvolk schlagen würde oder ähnliches.“

Der Norderstedterin mit dem Bienenschwarum im Garten wurde übrigens schnell und unkompliziert von einer Imkerin in Norderstedt geholfen. Der Bienenschwarm wurde in einer Transportkiste eingesammelt und abtransportiert.

Wer es mit einem Bienenvolk auf Wohnungssuche zu tun bekommt, kann sich unter www.Imkerverein-langenhorn-norderstedt.de jederzeit Hilfe holen. Und wer sich für die Imkerei interessiert, der kann dort viele Tipps und Unterstützung beim Aufbau der eigenen Imkerei holen.