Norderstedt. Gleich zwei Orchester brachte Dirigent Gabriel Voicu zum Weihnachtskonzert in die Vicelin-Schalom-Kirche mit. Der Norderstedter Orchesterleiter und Geiger baute ein durchdachtes Programm auf, in dem das Airbus Symphonieorchester Hamburg die Ouvertüre gab, gefolgt von der Wind & Brass Symphonic Band. Im dritten Teil fanden sich beide Ensembles zu einem Orchester zusammen. Das Publikum in der gut besetzten Kirche dankte mit herzlichem Applaus.
Weihnachtskonzert mit zwei Orchestern in Norderstedt
War das Spiel des ersten und dritten Satzes des Brandenburgischen Konzerts Nr. 1 von Johann Sebastian Bach noch Aufwärmphase, so fand das Airbus Symphonieorchester im Concerto grosso Nr. 8, dem beliebten Weihnachtskonzert von Arcangelo Corelli, zusammen. Die 18 Musikerinnen und Musiker des Amateur-Orchesters konnten die Stücke aufgrund der Pandemie nur sechs Monate lang einstudieren.
Richtig Schwung kam mit Wind & Brass auf. Gut gebündelt von Dirigent Gabriel Voicu hörten die 18 Musikerinnen und Musiker aufeinander und gingen Prélude und Fuge von Bach in einer Bearbeitung von Roland Moehlmann mit starkem Ausdruck an. In „Moment für Morricone“ gelang es ihnen, mit Klangmacht und Theatralik die vielfarbigen Facetten des Film-Evergreens „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone, arrangiert von Johan de Mey, so zu betonen, dass sie Filmszenen mit ihrem Spiel förmlich sichtbar machten. Ins Pferdegetrappel der einsamen Reiter schlich sich sogar leise Ironie ein.
Weihnachtskonzert: Filmmusik und Klassiker
Prägnant war das kurze „Ukrainian Bell Carol“ von Mykola Leontovych, arrangiert von Philip Starke, das auch als Filmmusik für „Kevin – allein zu Haus“ diente. Den dritten Teil gestalteten beide Orchester gemeinsam und legten mit „The Saints Halleluja“ von Luther Henderson und Michael Brown einen guten Start mit dialogisch betonter Interpretation hin. Der Song „O When The Saints Go Marching In“ klang klar, in schwungvollem Rhythmus bis zum mitreißenden Swing, bei dem einige Zuhörerinnen und Zuhörer mitwippten. Bei „Sleigh Ride“ von Leroy Anderson wurden die Weihnachtsmützen aufgesetzt, bevor die berühmte Schlittenfahrt mit Glockenklang flott von den Bläsern und Streichern kam bis zum hellen Pferdegewieher und Peitschenknall.
Mit „Abendmond – Der Mond ist aufgegangen“ wurde das Konzert wieder besinnlich und stimmte mit sattem Klang der 36 Musikerinnen und Musiker auf den vierten Advent ein. Das gab’s dann da capo noch einmal als Zugabe.
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