Am vergangenen Wochenende wuchs in mir der Frust angesichts wachsender Inzidenzen und mieser Impfbilanz.

Und angesichts extremer Schlafmützigkeit seitens der Bundespolitik, die mir wieder einmal so erschien wie der verkaterte Torwart einer Senioren-Thekenmannschaft: hat schon drei Tore reaktionslos kassiert, jetzt brandet die vierte Angriffswelle ungebremst in den Strafraum, und was tut er? Schmeißt sich hin, wenn der Ball längst im Netz liegt.

Wo ist eigentlich der Bundespräsident, fragte ich mich. Die anderen Politiker verstehe ich ja ein wenig, die sind entweder nur noch kommissarisch im Amt oder noch nicht dafür vereidigt, das ist kompliziert. Aber der B-Präsi ist überparteilich, hat seine Rente sicher und könnte getrost mal eine Ansage machen. Offenbar hat Herr Steinmeier mich gehört. Bereits Montag drang sein Appell aus dem Schloss Bellevue: „Wer jetzt immer noch zögert, sich impfen zu lassen, den will ich heute ganz direkt fragen: Was muss eigentlich noch geschehen, um Sie zu überzeugen? Ich bitte Sie noch einmal: Lassen Sie sich impfen!“