Eigentlich wollte ich gestern den Wagen volltanken. Leider hatte ich meinen Dispo schon beim vorigen Tankstellenbesuch überzogen...

Jetzt kann ich erst wieder Auto fahren, wenn mir meine lokale Bankfiliale einen Kredit bewilligt. Sollte das noch lange dauern und der Benzinpreis weiter durch die Decke gehen, muss ich für die nächste Tankfüllung vermutlich eine Hypothek aufs Haus aufnehmen.

Leider kann man bei uns im Landkreis ja nicht mal eben nach Polen oder Tschechien zum Tanken fahren, wo der Sprit noch vergleichsweise billig ist. Wir kämen auf die Schnelle bestenfalls nach Dänemark, und dort ist Benzin sogar noch teurer als hier. Es naht der Tag, an dem ich an einer Zapfsäule stehe und mir von einem mitleidigen Tankwart anhören muss: „Wollen Sie wirklich volltanken? Das ist Ihr Wagen doch gar nicht mehr wert!“ Na gut, fahre ich eben mit der Bahn nach Hamburg. Von Wrist aus ist man mit dem Zug in 43 Minuten am Hauptbahnhof, schneller wäre ich im Auto auch nicht. Leider kostet das Zugticket – einfache Fahrt – satte 17,50 Euro. Mein Auto würde sich auf der Fahrt zum Hauptbahnhof nicht mal drei Liter Benzin gönnen. Solange der Tarif für einen Liter Super unter fünf Euro liegt, spare ich sogar etwas. Vielleicht könnte ich mir vom Ersparten schon einen Liter Super für den Rückweg kaufen? Doch halt – will ich in HH-City aussteigen und etwas erledigen, habe ich ein Problem: Wohin mit dem Auto? Parkhaus, haha. Kehrt man abgehetzt von einer Besorgung oder einem Termin zurück zum geparkten Blechmodul, folgt unweigerlich der Schock am Bezahlautomat. 20 Euro sind schon Standard, wahrscheinlich führen sie bald auf den Displays die dritte Zahlenstelle vorm Komma ein. Auch hier stellt sich demnächst die Gewissensfrage: Hole ich meine Karre noch ab, oder kaufe ich mir lieber gleich eine neue?