So nimmt man uns Deutsche im Ausland wahr: stets bereit, dem Mitbürger einen reinzuwürgen. Die Asiaten machen vor, wie es besser geht.

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, kurz: MA HSH, initiierte eine Experten-Diskussion zum Thema „Gegen Online-Hass“. Natürlich online, nicht etwa in der Norderstedter Rathausallee, dort sitzt die MA HSH nämlich. Es ging um die wachsende Bereitschaft zur digitalen Hassrede im Internet. In einleitender Rede beklagte eine Korrespondentin des ZDF-Hauptstadtstudios mit der Formulierung „Shitstorm-Republik Deutschland“ die Verbal-Aggressionen auf allen Kanälen der „Sozialen Medien“.

Ja, leider: Von TikTok bis Twitter wird auf sämtlichen Portalen im Internet gemeckert. Empörung in allen Steigerungsformen bis hin zur widerlichsten Gewaltandrohung wabert durchs Netz. Verleitet durch die scheinbare Online-Anonymität nimmt kaum noch jemand ein Blatt vor den Mund, denn Blätter sind analog und online völlig überflüssig (weshalb der Spruch „ein Blatt vor den Mund nehmen“ wahrscheinlich längst auf der Roten Liste der bedrohten Redensarten steht, weil er von jüngeren Generationen bedeutungsmäßig gar nicht mehr verstanden wird).