Kreis Segeberg. Eine Familie rettet Kaninchen, das Tierheim mischt sich ein. Am Ende hagelt es Kritik für die, denen eigentlich Dank gebührt.

Eine Norderstedter Familie findet am Straßenrand drei ausgesetzte oder entlaufene Hauskaninchen, richtet ihnen im heimischen Garten einen Holzschuppen als Stall ein und beherbergt hier wenige Tage nach dieser gut gemeinten Rettungstat sogar zehn Hoppler, weil eines der Tiere trächtig war. Die Bude wird zu eng, das Tierheim Henstedt-Ulzburg schaltet sich ein, plötzlich mischt das Ordnungsamt mit, und es hagelt von allen Seiten Kritik und Pöbeleien dafür und dagegen. In einer Vehemenz, die man in Deutschland eigentlich nur erreicht, wenn es um Geschwindigkeitsbegrenzungen oder eben um Haustiere geht.

Mal abgesehen davon, dass eine Pöbelei jeglicher Art – von welcher Seite auch immer – lediglich das Eingeständnis individueller Intellektschwäche ist (vom Benimm-Defizit ganz zu schweigen), ist festzuhalten: Der Retter-Familie gebührt Dank, weil es aus Kaninchensicht zweifellos das bessere Schicksal ist, im Holzschuppen mit nicht so üppigen Auslauf, jedoch bei regelmäßiger Fütterung unterzukommen, anstatt alternativ unter einem Autoreifen als Landstraßen-Tattoo zu enden.