Norderstedt. Früher cool, heute abgeschrieben: Zigaretten. Für Jan Schröter ein Zeichen, dass sich Dinge zum Guten verändern können.

In Norderstedt hat die SPD eine interessante Debatte um Maßnahmen gegen die Massen von achtlos entsorgten Zigarettenkippen angestoßen. Ja, Zigaretten sind nicht nur für diejenigen schädlich, die solche Dinger rauchen oder den Qualm passiv inhalieren. In den Filterstummeln befinden sich – unter anderem – Rückstände von Pestiziden, Chrom, Blei und Arsen. Wenn man das so liest, erscheint es fast gesünder, doch besser zur Filterlosen zu greifen.

Nein, natürlich nicht. Rauchen ist ungesund. Das haben sogar 99,9 Prozent aller Raucher längst verinnerlicht. Dass es nicht okay ist, die aufgerauchte Kippe irgendwo in die Botanik zu pfeffern, ist hierzulande eigentlich auch zumindest der Mehrheit bewusst. Wer noch im Schwarzweiß-TV-Zeitalter aufgewachsen ist, hat erlebt, wie die Kippe früher von Leinwand-Idolen zelebriert wurde. Die ultracoolen James Dean, Bogart, Brando. In Frankreich Gabin, Delon, Belmondo. Bei uns Hotte Buchholz und Blacky Fuchsberger – na gut, schon etwas uncooler, aber gequalmt haben die in ihren Filmen alle wie die Schlote, in allen Lebenslagen, sogar beim Techtelmechtel im Bett.