Kreis Segeberg. Das Projekt „Essbare Stadt“ in Norderstedt regt bei unserem Kolumnisten Jan Schröter die Fantasie an.

Jüngst startete in Norderstedt ein bemerkenswertes Projekt: die „Essbare Stadt“. Erst dachte ich ja, damit sei so eine Art Miniaturwunderland aus bunten Pfefferkuchenhäusern gemeint, welches an einem fröhlichen Aktionstag von sämtlichen Kita-Kids der Stadt weggeknuspert wird. Danach kriegen alle einen Ferientag wegen Bauchweh, und der Fall ist durch. Mit Durchfall, wenn’s blöd läuft. Doch keine Bange. Die „Essbare Stadt“ ist etwas ganz Gesundes. Gemüse im öffentlichen Raum, um ganz genau zu sein.

Diese Aktion der Norderstedter Stadtverwaltung begann auf der Wiese zwischen Moorbekpark und dem Gebäude der Stadtwerke mit der Anpflanzung von 30 Sorten von Riesenkürbissen. Respekt, das Betriebsamt traut sich was. Ich bin zwar nur ein relativ ahnungsloser Spaßgemüsegärtner, aber mit Kürbissen kann man hübsch was erleben. Bei mir mäanderten die Dinger letztes Jahr durch den ganzen Garten. Zwei Ranken hatten sich sogar durch die Hecke gebohrt und belieferten den Nachbarn gratis mit Kürbissuppe. Möglicherweise erklärt sich in diesem Fall die enorme Wuchskraft analog der volkstümlichen Kartoffelregel durch die Dummheit des ausführenden Bauern, aber Kürbisse legen auch in den Beeten schlauerer Gärtner ganz schön zu.