Kreis Segeberg. Die Posse um die illegale Mülldeponie in Friedrichsgabe erinnert Jan Schröter an Diskussionen ums Kinderzimmeraufräumen.

Jeder, der einst Nachwuchs großzog oder noch voll im „Aufzucht-und-Hege“-Programm steckt, kennt das Drama: Aufräumen im Kinderzimmer. Es gilt, einen halbwegs ordentlichen Grundzustand zu erreichen, der bei den Eltern als konsensfähig durchgeht. Bei Kindern geht in puncto Ordnung sowieso jeder Zustand durch. „Reicht das jetzt?“, kommt die genervte Anfrage bereits nach der Einsortierung des ersten, herumliegenden Gegenstandes ins dafür vorgesehene Behältnis. Nein, reicht noch lange nicht. Protest, Lamento, Schreikrampf. Und dann wird das nächste Teil weggeräumt. Eventuell.

Was sich seit geraumer Zeit um die skandalös geführte und dann von den Betreibern verlassene Mülldeponie Gieschen in Friedrichsgabe abspielt, erinnert stark an den Erziehungs-Klassiker aus dem Kinderzimmer. Jede Menge Leute haben mit jeder Menge Sachen gespielt, bis diese Gegenstände Schrott und uninteressant waren und auf einem Haufen landeten, den nun keiner wegräumen will. Mit dem kleinen, jedoch keineswegs unbedeutenden Unterschied, dass Spielzeughaufen im Kinderzimmer keinen gesundheitsgefährdenden Sondermüll enthalten (hoffentlich).