Norderstedt. Fritz Sebastian Konka aus Norderstedt schreibt Gedichte über den Lockdown, darüber wie selbstverständlich wir das Leben vor der Pandemie genommen haben und über Hoffnung. Eines seiner Gedichte ist in dem Buch Lockdown-Lyrik erschienen. Eine Sammlung von hundert Gedichten zum Lockdown, geschrieben von hundert verschiedenen Autoren. Das Projekt wurde von dem Buchautor Fabian Leonhardt ins Leben gerufen und vom Trabantenverlag Berlin verlegt.
Fritz Konka wurde schnell zum Advokaten des Projektes. Er rief in den sozialen Medien die Menschen dazu auf ihre Gedichte einzureichen und stellt den Gedichtband nun in Buchhandlungen vor. Am 12. März erschien die Textsammlung, zu der auch bekannte Autorinnen und Autoren wie Sibylle Berg, Ulrike Almut Sandig und Thomas Gsella ihre Werke beisteuerten. „Die Gedichte in dem Buch erzählen von Ängsten, Hoffnung und der Sehnsucht nach Normalität“, so Frist Sebastian Konka. Der Erlös wird vollständig an die Berliner Obdachlosenhilfe gespendet.
Das Gedicht von Konka in dem Buch Lockdown-Lyrik heißt „Eine Bank“. Es erzählt von seiner Wut darüber, dass obdachlose Menschen bei Kälte draußen schlafen müssen, während die Hotelzimmer leer stehen. „Zu der Zeit berichteten die Medien über 13 obdachlose Menschen, die in Hamburg erfroren sind. Dabei liegt es so nahe obdachlose Menschen in den Hotels unterzubringen“, sagt Konka. Sonst schreibe er weniger über politische Themen. Sein erstes Gedicht schrieb er während seiner Schulzeit am Gymnasium Harksheide. „Damals war ich sehr verliebt und brachte meine Gefühle in einem Liebesgedicht zum Ausdruck“, sagt Konka, der hauptberuflich als Jurist arbeitet. „Kopf und Herz sind bei mir beide stark ausgeprägt. Die Poesie und das Gefühlvolle sind mein Ausgleich zur Juristerei“, so Konka.
Seit zwei Jahren veröffentlicht er seine Texte auf seinem Blog „dasalltaeglichechaos“ und auf seinem Instagram-Profil @f_s_konka. Für ihn kam mit der Ruhe des Lockdowns die Kreativität. Fast jeden Tag schreibt er ein neues Gedicht. „Es hilft seine Gefühle aufzuschreiben. Alle Emotionen, die man nicht ausdrückt, können sich negativ auf die Psyche auswirken“, sagt Konka.
„Wenn Menschen ihr Innerstes nach Außen kehren verbindet das“, sagt Konka über das Buch, das als „kollektives Tagebuch einer Gesellschaft im Pandemiealltag“ beschrieben wird.
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