Jan Schröter wird jetzt Shopping-Berater für ausgehungerte Hamburger Konsumenten auf der Flucht ins Umland

Vor wenigen Tagen erreichte mich ein Anruf von entfernten Bekannten aus Hamburg. Ich wohne ja auf dem Lande, aus urbaner Perspektive in der Pampa. Dort lebt bekanntlich sonst kaum jemand außer Kuh und Schaf. Sicher gäbe es deshalb in meiner Nähe den ein oder anderen Discounter, der noch diese Do-it-yourself-Corona-Schnelltests vorrätig hat – ob ich da vielleicht mal mit meinem Trecker vorbeifahre und welche besorge? Klar, mache ich. Gegen eine kleine Vermittlungsgebühr von 250.000 Euro. In diesen Zeiten muss man alles tun, um seine Nüßlein ins Trockene zu bringen.

Das war allerdings erst der Auftakt. Früher haben mich meine hippen, jungen Influenzer-Nichten milde belächelt, wenn ich als trotteliges Landei offenen Mundes neben ihnen durch die trendigen Szeneläden in der Schanze bummelte. Aber seit Montag bin ich der Lieblingsonkel. Der Oberchecker, der Durchblicker, voll angesagt. Denn Hamburg hat noch geschlossen – bei uns gibt es wieder offene Läden. Es sind längst nicht alle, aber: ich weiß, wo sie sind und was man dort bekommt. Meine Nichten tragen nun alle „Landfrauen-Style“, finden es total hip und posten ihren Look fleißig auf Instagram, damit ihre „Follower“ sämtlich und schnellstens nachziehen.