Start verzögert sich, weil nicht genügend Impfstoff vorhanden ist. 43 weitere bestätigte Corona-Infektionen und ein Todesfall im Kreis.

Kreis Segeberg. Vor knapp einer Woche hatte der Segeberger Landrat Jan Peter Schröder noch bekanntgegeben, dass das Corona-Impfzentrum in der Norderstedter "TriBühne" voraussichtlich am Montag, 1. Februar, starten könne. Gleichermaßen hatte er aber auch von einer "vorläufigen Terminplanung" gesprochen, die sich wegen des "dynamischen Geschehens" auch ändern könnte. Und so ist es: "Es ist nicht genügend Impfstoff vorhanden", sagt Sabrina Müller, Sprecherin der Kreisverwaltung. Der 1. Februar ist vom Tisch, ab wann in Norderstedt geimpft werden kann, ist derzeit offen, einen neuen Termin gibt es nicht. Das gilt auch für das dritte Impfzentrum des Kreises in Wahlstedt. Vorerst wird also nur in Kaltenkirchen geimpft.

Unterdessen ist im Kreis eine 80 Jahre alte Frau an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Es ist der 76. Todesfall seit Pandemiebeginn, sie hatte keinen Bezug zu einem Pflegeheim. Dazu wurden 43 weitere, per PCR-Test verifizierte Neuinfektionen nachgewiesen. Aktuell gibt es 515 Fälle im Kreis Segeberg, 48 Menschen werden in einer Klinik versorgt, fünf davon auf einer Intensivstation. Dazu befinden sich 1281 Segebergerinnen und Segeberger in häuslicher Quarantäne. Die Sieben-Tages-Inzidenz beträgt laut Robert-Koch-Institut nach letzter Berechnun 74,0.

Virusmutation vermutlich in Schleswig-Holstein aufgetreten

Laut Gesundheitsministerium ist höchstwahrscheinlich eine Mutation von Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein angekommen. Derzeit werden mehrere Proben aus dem Bundesland im nationalen Konsiliarlabor an der Berliner Charité untersucht, einzelne Nachweise deuten auf eine Virus-Variante hin.

Um welche Mutation es sich handelt, wurde nicht genannt. Mutmaßlich haben diese Formen eine erhöhte Ansteckungsgefahr, allerdings gibt es bisher keine Daten, die auf schwerere Krankheitsverläufe oder Resistenz gegenüber den Impfstoffen hinweisen. Aber, so das Ministerium, "es ist zu bedenken, dass bei insgesamt hohen oder steigenden Infektionszahlen auch eine höhere Zahl an schweren Erkrankungen zu erwarten ist". Als Konsequenz wird nun geprüft, ob die Quarantäne-Verordnung des Landes weiter verschärft werden kann, um eine Eintragung der Mutation nach Schleswig-Holstein weiter zu begrenzen.

Die lokalen Gesundheitsämter seien informiert worden, dass bei auffälligen Infektionsgeschehen mit hoher Übertragungsrate "gezielte Testungen" nötig seien. Unter den Proben, die zur Charité geschickt worden, sind allerdings keine aus dem Kreis Segeberg.