Kaltenkirchen. Bürgermeister Hanno Krause stellt Strafantrag und bittet um Hinweise an die Polizei

Kaltenkirchen Der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und Bürgermeister Hanno Krause haben empört auf Schmierereien auf einer Tafel am Gedenkpfad „Kaltenkirchener Heide“ reagiert. „Die Informationstafel zum Thema „Vernichtung“ wurde mit „KS“ als Kürzel, dem Schriftzug „Hitler“, einer Peniszeichnung, einem angedeuteten Hakenkreuz und Streichungen in den Texten beschmiert“, teilte die Stadtverwaltung mit.

Krause spricht von einer Schändung. Gerhard Braas, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins, sagte: „Der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ist entsetzt über diesen politisch motivierten Vandalismus. Es ist niederträchtig und beschämend, dass eine Gedenktafel an einem Ort geschändet wurde, an dem viele Menschen Zwangsarbeit leisten mussten, gelitten haben und gestorben sind.“

Der Gedenklehrpfad wurde im Oktober 2019 im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Kaltenkirchener Heide“ eingerichtet. Sechs Thementafeln zeigen und erläutern an Originalplätzen entlang einer Wegstrecke durch das Naturschutzgebiet, wo und wie die Nationalsozialisten zwischen 1939 und 1945 ihre Macht sicherten und ihre Gewaltherrschaft ausübten. Auf dem Gelände befanden sich ein Flugplatz der Wehrmacht und eine Außenstelle des Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme. Die Häftlinge wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs für den Ausbau der Start- und Landebahnen eingesetzt. Mehr als 500 Menschen starben.

„Ich habe einen Strafantrag gestellt“, sagte Bürgermeister Hanno Krause. „Wer Hinweise zu dieser Tat machen kann, sollte sich bitte umgehend mit der Polizei in Verbindung setzen.“ Tatzeit war zwischen Weihnachten und Neujahr. tz