Im Amt Bornhöved startet der Kreis Segeberg ein Modellprojekt, um Senioren zu helfen, um eigenen Umfeld zu leben.

Kreis Segeberg. Ältere Menschen in den Orten des Amtes Bornhöved bekommen in den nächsten drei Jahren häufiger Besuch von Gemeindeschwestern oder Hilfsorganisationen: Sie kümmern sich um Frauen und Männer, die mindestens 70 Jahre alt sind. Diese Besuche gehören zum Modellprojekt präventiver Hausbesuche und seniorenbezogener Sozialraumarbeit im Kreis Segeberg. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, könnten auch die Bewohner in den anderen sieben Ämtern des Kreisgebiets auf den regelmäßigen Besuch von Gemeindeschwestern oder anderer Personen hoffen, die sich vorsorglich nach dem Befinden erkundigen.

Das jetzt vom Segeberger Kreistag beschlossene Modell der Hausbesuche setzt vor allem auf präventive Arbeit und nicht auf medizinische Betreuung. Die Erprobungsphase beginnt 2021 und läuft über drei Jahre. Die Hausbesuche haben das Ziel, die Chancen von älteren Menschen zu erhöhen, so lange wie möglich und gewünscht in ihrem eigenen Umfeld leben zu können. Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und Lebensqualität im Alter sollen ermöglicht und gefördert werden. Je nach Lage des Einzelfalles dienen die präventiven Hausbesuche außerdem als Hilfen zur Bewältigung und Überwindung von Isolation und Vereinsamung. Die im Amtsbezirk vorhandenen Angebote der Daseinsvorsorge, die Möglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs und die durchschnittliche Entfernung zur tatsächlich genutzten hausärztlichen Praxis waren bei der Suche nach dem für das Modellprojekt geeigneten Amtsbezirk ausschlaggebend. Nach einer Analyse der Kreisverwaltung besteht Handlungsbedarf auch in den Ämtern Trave-Land und Kaltenkirchen-Land. Die dort lebenden Senioren müssen jedoch zunächst die Erprobungsphase im Amt Bornhöved abwarten, bevor sie sich ebenfalls auf Hausbesuche freuen dürfen.