Kreis Segeberg. Abendblatt-Kolumnist Jan Schröter über sportliche Betätigung und körperliche Verfassung in Corona-Zeiten.

Fitnessclubs geschlossen, Sportvereine dürfen nicht trainieren. Stattdessen sitzen wir im Homeoffice, unsere tägliche Pendler-Aktivität beschränkt sich auf den Gang vom Schreibtisch zum Sofa oder zurück. Und jetzt ist auch noch Advent – die große Zeit der Naschteller, Weihnachtskekse, Marzipanbomben und ähnlicher saisonaler Gürtelsprenger. Höchste Zeit, dass die Politik da mal was unternimmt.

Ein löblicher Vorstoß kommt jetzt von der SPD in Norderstedt. Die möchte diverse öffentliche Örtlichkeiten zu „Bewegungsinseln“ umgestalten und mit Hockerbarren, Sportrecks und ähnlichen Geräten bestücken, die eines gemeinsam haben: Sie funktionieren nach der neuerdings total angesagten Trainingsmethode „Calisthenics“. Nie gehört? Hier dient vor allem der eigene Körper mit seinem Gewicht als Übungsgerät. Ich fürchte allerdings, es wird vergessen, dass in den meisten Fällen exakt der eigene Körper mit seinem Gewicht genau das Problem ist, weswegen man ja der Idee verfällt, man müsste etwas für seine Gesundheit tun. Und dass es eben dieses Gewicht ist, welches verhindert, dass man auf den Hockerbarren oder überhaupt auf irgendwas hinaufkommt, was höher ist als der eigene Mors.