Weg ist es. Das Karstadt-Kaufhaus am Norderstedter Herold-Center ist geschlossen, ein für allemal.

Wie auch andere Filialen dieser Tage an diversen Standorten dichtmachen. Ähnlich, wie es vergleichbare Läden und Kaufhäuser überall im Land tun, getan haben oder demnächst tun werden. Der Online-Handel wird das Einkaufen verändern, heißt es seit Langem. Er wird es nicht mehr, er hat es getan.

Wobei, getan haben wir es selber. Würden wir so einkaufen, wie wir es noch vor 20 oder 30 Jahren machten, wären Ladenschließungen heute gar kein Thema. Um es gleich klarzustellen: Ich persönlich ziehe den Einkauf in einem Ladengeschäft jeglichem Online-Shopping vor. Schon, weil es mich höllisch nervt, beschädigt gelieferte Ware bei einer Telefon-Hotline zu reklamieren, die sich wahlweise als schier unerreichbar erweist oder deren Callcenter-Besatzung mich mit Anglizismen oder unverständlichen Dialekten zuschwallt, weil das Team ebenso wie der Online-Shop aus steuerlichen Gründen in irgendeiner Gegend agiert, mit der man es sonst kaum zu tun hätte. Man fährt dort auch nicht mal eben hin, um eine Reklamation persönlich zu regeln, wie man es als Norderstedter sicher getan hätte, wenn man die Ware im hiesigen Karstadt-Haus erworben hätte. Und ich prognostiziere: Verhandeln wir unsere Reklamationen erst mit den Vertretern „Künstlicher Intelligenz“, werden wir die Sachen reihenweise lieber frustriert in den Mülleimer schmeißen, als uns in stereotype Debatten mit emotionslosen, synthetischen Computer-Siris zu verwickeln.