Kreis Segeberg. Im Norden wurden in den vergangenen Wochen die Krabben knapp – wegen Corona. Müssen die Krustentiere jetzt auch bald eine Maske tragen?

Bad Bramstedt, Supermarkt, „Käse und Salate“-Theke. Die Kundin vor mir freut sich euphorisch darüber, dass endlich wieder Nordseekrabbensalat angeboten wird und erkundigt sich, warum dies in den letzten Wochen so selten der Fall gewesen sei. „Wegen Corona“, erklärt die Verkäuferin bereitwillig, und prompt weicht bei der Kundin die Freude dem blanken Entsetzen: „Krabben kriegen auch Corona?“

Nein, gute Frau, kriegen Krabben natürlich nicht – wer unter Wasser lebt, kann ja wohl schlecht Aerosole einatmen. Falls doch, müssten Krabben Masken tragen. Die wären allerdings, so mittenmang der Nordsee, innerhalb einer Zehntelsekunde durchweicht und somit unbrauchbar. Und in den Meeren schwimmt schon genug Müll, da müssen jetzt nicht auch Trilliarden von Krabben-Schnutenpullis… Was die Verkäuferin wirklich sagen wollte, war: Wegen Corona waren zeitweise die Transportwege dicht oder der Warenverkehr wurde stark verzögert abgewickelt, und das machte es zu teuer bis unmöglich, die frischgefangenen Krabben wie üblicherweise nach Marokko oder sonst wohin zum Puhlen zu schaffen. Und wieder zurück, selbstverständlich. Einfach unrentabel, deshalb gab’s wochenlang keinen Krabbensalat an der Supermarkttheke in Bramstedt. Und anderswo. Also, Entwarnung: Krabben kriegen kein Corona.