Rätsel

Welches grausige Naturschauspiel wird gesucht?

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Wolkenformation in Form eines Fragezeichens (Symbolbild).

Wolkenformation in Form eines Fragezeichens (Symbolbild).

Foto: Artur Cupak / picture alliance / imageBROKER

Jeden Tag stellen wir Ihnen eine Aufgabe. Im heutigen Denksport-Rätsel suchen wir den Namen eines Berges, der Tausenden den Tod brachte.

Kreis Segeberg.  Sie verbringen während der Corona-Pandemie viel Zeit in den eigenen vier Wänden, und die Langeweile nagt an Ihnen? Nun, versuchen Sie doch einmal, das folgende Denksport-Rätsel zu lösen. Wir veröffentlichen täglich unsere Rätsel-Kolumne – gesucht wird der Name einer bekannten Persönlichkeit. Los geht’s!


„Wir hatten den Eindruck, das Meer verschlinge sich selbst, und zwar werde es durch die Erdstöße gleichsam zurückgedrängt... Auf der anderen Seite aber ward ein schauerliches, feuerspeiendes Schwarzgewölk kreuz und quer in Schlangenlinien zerrissen und loderte schließlich in länglichen Flammengarben auf, die Blitzen glichen, aber größer waren... Kaum hatten wir uns gesetzt, so brach tiefes Dunkel herein, und zwar nicht wie in mondlosen Nächten oder bei starker Bewölkung, sondern wie in einem völlig geschlossenen Raum, wenn das Licht erlischt.“

Dieses Naturschauspiel beobachtete Plinius der Jüngere am 24. August des Jahres 79. Seine Erlebnisbeschreibung in einem Brief an Cornelius Tacitus gilt als frühester überlieferter Augenzeugenbericht von einem Vulkanausbruch. Noch zwei Tage nach der Katastrophe hielt die Dunkelheit an. Drei Städte waren vernichtet, Tausende Einwohner begraben von Asche, Schlamm und Lava. Überlebende kehrten auf der Suche nach Wertsachen zu früh in die wenigen übriggebliebenen Häuser zurück – viele von ihnen erstickten im noch immer heftigen Aschenregen. Die größte der drei untergegangenen Ortschaften verschwand unter einer sechs Meter dicken Staub- und Aschendecke.

1738 fanden Bauern bei der Feldarbeit antike Statuen, die sie anschließend lukrativ verscherbelten. Länger als ein Jahrhundert wurde der Fundort unkontrolliert geplündert, bis die Behörden ab 1860 den Archäologen Giuseppe Fiorelli offiziell mit Ausgrabungen beauftragten. Unter der Aschenschicht entdeckten Fiorellis Leute die Gebäude der begrabenen Stadt und die in erkalteter Lava konservierten Körperformen zahlreicher Menschen – eine erstarrte Momentaufnahme der grausigen letzten Sekunden im Leben der Katas­trophenopfer. Die glühende Asche machte keinen Unterschied zwischen Gesellschaftsständen, gut oder böse: Im Tode vereint lagen ein offenbar reicher Mann und sein Sklave, beladen mit Münzen und Tafelsilber, auf der Flucht von der Lava überrollt. Ein im Wachhäuschen eingeschlossener Posten starb gemeinsam mit drei in Ketten gelegten Gefangenen.

Noch heute dauern die Ausgrabungen an. Der Vulkan, der das tödliche Feuer spie, ist nach wie vor aktiv. Doch auf seinen fruchtbaren Hängen gedeihen längst wieder die Trauben, aus denen man Lacrimae Christi keltert.


Wie heißt der Berg? Die Antwort steht am Montag im Abendblatt. In der Freitagausgabe suchten wir den Namen eines chinesischen Philosophen: Es ist Konfuzius, der vermutlich von 551 v. Chr, bis 479 v. Chr. lebte.

( jasch )

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