Ein digitales Olympia? Das wäre was! Dann hätte auch unser Kolumnist gute Chancen, mal ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Die Klärung der Frage, wer von uns der Schnellste ist, hat die Menschheit ganz sicher bereits beschäftigt, als man noch kollektiv mit Wurfsteinen den Mammuts hinterher bückelte. Laufen liegt uns (na gut, den meisten von uns) in den Genen, schon deshalb sind Laufwettbewerbe auch heute noch so beliebt. Und egal, ob es sich dabei um eine Veranstaltung für Profis oder Freizeitsportler handelt – sie funktionieren so: Die Kandidaten starten gleichzeitig auf Kommando, hecheln schnellstmöglich über die ausgewiesene Strecke, und wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen. Wer nicht mitläuft, steht an der Strecke und jubelt oder sitzt zumindest zu Hause vor der Glotze und lässt laufen und jubeln.

All dies fiel in diesem Sommer der Pandemie zum Opfer. Neben so gut wie allen anderen Laufveranstaltungen durfte auch der „Hella Halbmarathon“ nicht auf geplanter Strecke an Alster und Elbe stattfinden. Dafür fand der Wettbewerb überall statt, auch in Norderstedt und anderen Gemeinden unseres Landkreises. Und das ging so: Jede Läuferin, jeder Läufer suchte sich seine 21,1 Kilometer lange Strecke selber aus, dokumentierte den Lauf digital per Handy oder Sportuhr und sandte das Ergebnis an die Wettkampfleitung. Die erfasste alle Daten in einer Liste, und schon war mal wieder die ewige Frage nach den Schnellsten beantwortet.