Denksport-Rätsel

Der durstigste Seeräuber aller Zeiten

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Foto: Artur Cupak / picture alliance / imageBROKER

Im Denksport-Rätsel suchen wir den Namen eines Mannes, der sich bis zuletzt um seine Freunde kümmerte.

Das Konzert ist abgesagt, Geisterspiele der Bundesliga im menschenleeren Stadion sind nicht so Ihr Ding, das Shoppen macht mit der Maske im Gesicht keinen Spaß und die Kumpels am Stammtisch in der Kneipe können Sie auch noch nicht treffen. Was tun? Nun, versuchen Sie doch einmal, das folgende Denksport-Rätsel zu lösen. Wir veröffentlichen täglich unsere Rätsel-Kolumne – gesucht wird der Name einer bekannten Persönlichkeit. Los geht’s!


Der durstigste Seeräuber aller Zeiten kam aus dem Binnenland. Das besagt jedenfalls eine der zahlreichen Legenden um diese schillernde Persönlichkeit. Demnach war eine Bischofsstadt seine Heimat, gelegen an einem Weser-Nebenfluss. Noch immer beherrscht die Domkirche das Bild der kleinen Kreisstadt: Blickt man durch die altstädtische Fußgängerzone nach Süden, verstellt das mächtige Kirchendach den Horizont wie ein felsiger Steilhang. Bei seiner Geburt hieß der spätere Pirat angeblich Claas Clasen. Karriere machte er unter einem Pseudonym, abgeleitet aus seiner Angewohnheit, mehrmals täglich einen Sechs-Liter-Bierkrug restlos zu leeren – ohne abzusetzen. Finanziell schien sich das Räuberleben zu lohnen. Die Anzahl seiner angeblichen Schatzgruben zwischen Borkum und Usedom lässt jedoch den Schluss zu, der Pirat habe zeitlebens mehr gebuddelt als marodiert. Immerhin konnte Clasen es sich leisten, der Bischofskirche in seiner Heimatstadt sieben große Buntglasfenster zu spendieren, von denen eines noch erhalten ist. Die „Lätare-Spende“, alljährlich in der Stadt zelebriert, soll ebenfalls der Initiative des Piraten zu verdanken sein. Am Montag nach Lätare, drei Wochen vor Ostern, verteilt die Obrigkeit öffentlich Salzheringe und Roggenbrot. Vielleicht war Clasen eine Art norddeutscher Robin Hood. Seine letzten Worte vor der Exekution, gerichtet an biedere Bürger, lassen darauf schließen: „Ich ertrage die langsam berechnende Weise nicht, wie ihr klug und schlau, ja mit List euren Reichtum zusammenscharrt, von dem niemand einen Nutzen hat, wenn ihr in eurem Wohlleben auch noch so ernst und ehrbar dreinschaut.“ Dann begann sein finales Pokerspiel mit dem Scharfrichter. Er bot an, nach seiner Enthauptung die Reihe seiner ebenfalls verurteilten Kameraden entlangzulaufen – wen er derart passierte, der sollte begnadigt werden. Der Scharfrichter schlug ein, dann zu und musste erleben, wie sich der kopflose Pirat in Bewegung setzte. Flugs stellte er ihm ein Bein – was für den Piraten aus naheliegenden Gründen unmöglich zu sehen war – und setzte so dem Spuk ein krachendes Ende.


Wie lautete Claas Clasens Pseudonym? Und wo verteilen die Stadtoberen alljährlich Pökelfisch und Brot?

Die Antwort steht am Montag im Abendblatt. In der Freitagausgabe suchten wir den Namen des Beatle John Lennon. Die Karriere der Band begann einst in Liverpool.

( jasch )

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