Kreis Segeberg

Plakataktion für mehr Sicherheit beim Radeln

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Immer schön rechts bleiben: Norderstedts Radverkehrsplanerin Christine Haß vor einem der neuen Aktionsplakate für mehr Sicherheitsbewusstsein im Verkehr.

Immer schön rechts bleiben: Norderstedts Radverkehrsplanerin Christine Haß vor einem der neuen Aktionsplakate für mehr Sicherheitsbewusstsein im Verkehr.

Foto: Stadt Norderstedt

In Norderstedt bringen sich Radfahrer in Lebensgefahr – weil sie auf der falschen Seite der Straße unterwegs sind. Kampagne soll sensibilisieren.

Norderstedt. Gerade ist es wieder passiert. Auf der Ulzburger Straße war ein Jugendlicher in der vergangenen Woche mit dem Fahrrad unterwegs – leider auf dem Radweg gegen die Fahrtrichtung auf der linken Seite der Straße. Es kam, wie es in Norderstedt in vielen anderen Fällen auch immer gekommen ist. Eine Autofahrerin, die aus der Straße Am Hallenbad beim Arriba kam und rechts abbiegen wollte, übersah den 15-Jährigen, fuhr ihn an und verletzte ihn dabei schwer.

Immer wieder kommt es in Norderstedt zu diesen und anderen Radunfällen. Das zeigen die Unfallstatistiken der Polizei: 2019 waren in Schleswig-Holstein an rund jedem vierten von der Polizei aufgenommenem Unfall Radfahrende beteiligt. 90 Prozent der Unfälle mit Radfahrenden sind innerhalb von geschlossenen Ortschaften geschehen. Nicht selten ist eine der Hauptursachen für die gefährlichen Situationen die Missachtung des Rechtsfahrgebots.

Die Polizei bestätigt, dass in Norderstedt in zunehmendem Maße auf der linken Radwegseite gefahren wird. Gerade, wenn Autofahrende nach rechts abbiegen möchten, werden linksfahrende Radler übersehen – die Autofahrer rechnen nicht mit den Radfahrern und konzentrieren sich auf jene, die von der anderen Seite kommen. Die Stadt Norderstedt möchte auf die Gefahr aufmerksam machen. Eine Plakataktion soll nun Radfahrende dafür sensibilisieren, auf der richtigen Straßenseite mit ihrem Rad zu fahren. Ziel der Aktion ist es, die Unfallzahlen zu mindern. Mit der dreiteiligen Plakataktion wird bis Ende Juni im ganzen Stadtgebiet auf sicheres Verhalten im Rad- und Straßenverkehr aufmerksam gemacht. Die eingängigen Plakate ermuntern Bürger, richtig zu fahren, sodass möglichst keine Unfallsituationen entstehen können. Die Aktion ist von der Arbeitsgruppe Radverkehr im Austausch mit Polizei und in Abstimmung mit der Politik entwickelt und umgesetzt worden. Ursprünglich war geplant, Anfang Mai gemeinsam mit der Polizei einen Verkehrsüberwachungstag mit dem Schwerpunkt Radverkehr durchzuführen und mit einem städtischen Stand in der Ulzburger Straße die Öffentlichkeit zum Thema Verkehrssicherheit zu informieren. Aufgrund der Entwicklungen durch die Corona-Pandemie musste dieser Plan kurzfristig aufgegeben werden.

Stattdessen wurde die jetzige Plakataktion ins Leben gerufen. In den vergangenen Wochen hat der Radverkehr in Norderstedt und in der gesamten Metropolregion deutlich zugenommen. Da die Stadt es sich zum Ziel gesetzt hat, den Radverkehr nachhaltig zu stärken, sei es wichtig, den Menschen auch das richtige Verhalten als Radfahrende beständig zu vermitteln. Die Stadt hofft, dass die jetzige Aktion Früchte trägt und hilft, den Radverkehr in Norderstedt noch sicherer zu gestalten.

Nicht nur das Fahren auf der richtigen Seite ist wichtig, um das Unfallrisiko zu mindern. Auch das Tragen eines Fahrradhelmes ist unter Umständen lebenswichtig. Viele schwere Verletzungen könnten nachweislich verhindert werden, wenn Radfahrende einen geeigneten Helm tragen würden. Das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Letztere verzichten besonders häufig auf den Schutz.

( abm )

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