Kreis Segeberg. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus werden gelockert, Geschäfte öffnen wieder, Friseure dürfen wieder Haare schneiden. Alles gut also?

Vor lauter Jubelgeschrei über neue Corona-Lockerungen entgeht einem fast: Die neue Freiheit ist sofort wieder weg, sollte die Zahl der Infizierten wieder steigen. Als Grenzwert dafür schwebt den Politikern vor, ab einer Quote von 50 Lungenvirus-Erkrankten pro 100.000 Einwohnern den betroffenen Landkreis oder die kreisfreie Stadt flugs wieder dichtzumachen.

Nun haben sich in einem Bad Bramstedter Schlachthof just 50 der hier Beschäftigten mit dem Virus angesteckt. Der Kreis Segeberg zählt ca. 275.000 Einwohner. Kommen jetzt noch 88 weitere Neuinfizierte dazu, können wir also unseren gerade erst ergatterten Friseurtermin wieder vergessen. Der besagte Betrieb in Bad Bramstedt hat 260 Mitarbeiter, da droht Ungemach. Am Ende läuft es wahrscheinlich darauf hinaus, dass sich Landkreise und kreisfreie Städte gegenseitig neuerkrankte Corona-Patienten zuschieben, um gerade noch unter dem drohenden Knüppel „Shutdown 2.0“ durchzuschlüpfen.